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Sport: Basketball: Manchmal nervt Jörg Lütcke den Doc

Von Jörg Lütcke ist bekannt, dass er und Typen wie, sagen wir, der Fußballprofi Andreas Möller, nicht viel gemein haben. Er ist lieb und freundlich zu jedem außerhalb des Basketball-Feldes, aber gewiss kein Weichei.

Von Jörg Lütcke ist bekannt, dass er und Typen wie, sagen wir, der Fußballprofi Andreas Möller, nicht viel gemein haben. Er ist lieb und freundlich zu jedem außerhalb des Basketball-Feldes, aber gewiss kein Weichei. Im vorigen Jahr hat sich der Flügelspieler von Alba Berlin bei der Europameisterschaft in Frankreich einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen. Das ist eine der schlimmsten Verletzungen. Mindestens ein halbes Jahr Pause sagte man ihm voraus, und die Röntgenuntersuchung ergab eine weitere unangenehme Überraschung. Ein Meniskus war auch beschädigt. Überliefert ist nun diese Reaktion des Jörg Lütcke: "Halb so schlimm, trainieren kann ich ja sowieso nicht. Dann hab ich wenigstens gleich beides hinter mir."

Albas Mannschaftsarzt Gerd-Ulrich Schmidt hat kürzlich über die Heilungsprozesse seines Patienten gesagt: "Der Jörg nervt einen so lange, bis man ihn wieder trainieren lässt." Anlass war eine Verletzung des 24-Jährigen im Spiel gegen Trier am vorigen Sonnabend. Lütcke war im Kampf um den Ball umgeknickt, sein Fuß schwoll sofort an. Aber obwohl er gestützt werden musste, um vom Parkett zu kommen - eine längere Pause kam für den Spieler nie in Betracht. "Wann kann ich wieder laufen, Doc?", wollte er sofort wissen. "Bei ihm hat man manchmal das Gefühl", sagt Schmidt, "als ob er keine Schmerzrezeptoren hätte."

Am Montag trainierte Jörg Lütcke schon wieder. Schließlich spielt Alba heute in der SuproLeague bei Croatia Split, und er will unbedingt dabei sein. Doch das Unglück setzte sich fort. Am Montag stieß Lütcke gegen Ende des Trainings mit Stefano Garris zusammen. Letzterer erlitt einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk und fällt wochenlang aus. Bei Lütcke lautete der erste Verdacht Innenbandriss im Knie, doch die schmerzhafte Verletzung entpuppte sich als Bluterguss. Zwar haben auch Tommy Thorwarth und Jan Jagla die Reise nach Kroatien mitangetreten, doch Lütcke meint: "Ich hab ja noch Glück gehabt. Im Moment habe ich zwar noch ein Gefühl von Instabilität im Knie, aber ich will auf jeden Fall versuchen zu spielen." Nichts anderes war zu erwarten. Woher diese Härte kommt, hat Jörg Lütcke sich auch schon überlegt. "Vielleicht liegt es daran", sagt er, "dass ich zwei ältere Brüder habe." Wie viele Schwestern hat eigentlich Andreas Möller?

Dietmar Wenck

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