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Sport: Basketball: Mit Tomic gegen Maccabi

Bei Alba Berlin gibt es derzeit fast täglich eine neue Personalsituation. Am Donnerstag noch wurde das Fehlen der verletzten Spieler Henrik Rödl, Jörg Lütcke und Stefano Garris beklagt.

Bei Alba Berlin gibt es derzeit fast täglich eine neue Personalsituation. Am Donnerstag noch wurde das Fehlen der verletzten Spieler Henrik Rödl, Jörg Lütcke und Stefano Garris beklagt. Am Freitag waren sie zwar auch noch nicht gesund, aber mit Drazan Tomic und Milan Soukop zwei neue Spieler verpflichtet. Am Sonnabend wurden die Beiden in der Basketball-Bundesliga erstmals eingesetzt. Sie machten ihre Sache auf Anhieb gut.

Schade nur, dass Tomic dem Deutschen Basketball-Meister nicht auch in der SuproLeague helfen könne, hieß es da noch. Doch schon gestern gab es neue Nachrichten. Zum einen geht es Rödls Rücken besser. "Ab und zu meldet sich der Nerv noch mal, aber ich bin optimistisch", sagte der Mannschaftskapitän. Zum anderen gab sich beim Weltverband Fiba Pressesprecher Florian Wanninger auf Nachfrage erstaunt: "Warum soll Tomic nicht in der SuproLeague eingesetzt werden können? Bis zum Ende der Hauptrunde darf jeder Verein zwei Spieler nachmelden." Die Hauptrunde endet in der ersten Januar-Woche 2001.

Schon am Vormittag hatte sich Albas Vizepräsident Marco Baldi vorsichtig optimistisch geäußert. "Wir versuchen das", sagte er. Es gebe Irritationen, welche Fiba-Regel greife. Der Verband hat seine Bestimmungen vor der Saison überarbeitet. Maximal 16 Spieler dürfen die Vereine pro Saison melden; jeder Klub darf zwei von ihnen austauschen, dies 72 Stunden vor Beginn der Hin- und 72 Stunden vor Beginn der Rückrunde. Außerdem, und das ist im Falle Tomic wichtig: So lange ein Verein noch keine 16 Spieler gemeldet hat, darf er nachmelden. Das hat Alba nun vor. Tomic ist die Nummer 15, das heißt, die Berliner hätten sogar im Notfall noch eine weitere Stelle frei.

Damit beginnen die organisatorischen Probleme. "Da ist umfangreiches Formularwerk einzureichen", sagt Alba-Manager Carsten Kerner halb belustigt, halb gestresst. Die Faxe zwischen Alba, dem Deutschen Basketball-Bund (DBB) und der Fiba gingen und gehen hin und her. Dazu wird ein Kurierdienst eingeschaltet, der Passfotos von Tomic und Formulare mit seinen Originalunterschriften (Doping-Formular, Spielerlizenz, Mannschaftsmeldebogen und manche weitere Schriftstücke) von Berlin zum DBB nach Hagen und von dort zur Fiba nach München befördert. "Wenn alles gut geht", sagt Kerner, "ist alles am Mittwoch früh bei der Fiba, dann bekommen wir von dort ein Fax, und dann kann Drazan schon abends für uns spielen."

Abends (Beginn 20.30 Uhr) ist Maccabi Raanana in der Schmeling-Halle zu Gast. Für den Deutschen Meister wäre es wichtig, Drazan Tomic einsetzen zu können. Der größte Skeptiker in der Angelegenheit ist Trainer Emir Mutapcic. "Ich glaube nicht daran", sagte er gestern Nachmittag, "das ist nicht sicher." Er bereite die Mannschaft so auf den israelischen Meisterschaftszweiten vor, als seien Tomic und auch Rödl nicht dabei. Aber wäre Alba dann nicht krasser Außenseiter ohne Lütcke, Rödl, Garris und Tomic? "Wieso?", fragt Mutapcic zurück, "so haben wir auch in Split gespielt und erst in letzter Minute verloren."

Dietmar Wenck

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