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Nowitzki

© AFP

Basketball: Nowitzki selbstkritisch: "Habe meinen Job nicht getan"

Abseits des Basketballfeldes wird Dirk Nowitzki immer beliebter, aber unter dem Korb läuft es für ihn bei Olympia nicht. „Es hat nicht gelangt. Wir haben nicht gewonnen, also habe ich meinen Job nicht getan“, sagte der mit elf Punkten weit unter seinen Möglichkeiten gebliebene Top-Star des deutschen Nationalteams nach dem vermeidbaren 59:72 (36:39) gegen Spanien.

„Der schlechte Start in die zweite Halbzeit hat uns das Spiel gekostet. Über weite Strecken waren wir ebenbürtig“, sagte Bundestrainer Dirk Bauermann. Kurz nach der Pause ließen sich die Deutschen am Donnerstag in Peking vom Weltmeister blitzschnell 14 Punkte in den Korb legen und erholten sich davon nicht mehr.

Trotzdem bleibt das Nowitzki-Team nach der zweiten Niederlage im dritten Vorrundenspiel groß im Geschäft. „Es gibt nichts Schöneres, als bei der Olympiade gegen einen Gastgeber um so ein tolles Ziel zu spielen, wie den Einzug ins Viertelfinale“, sagte Bauermann bereits vorausblickend auf das wohl entscheidende Spiel am Samstag (14.00 Uhr) gegen China. „Da müssen wir gewinnen, aber das wussten wir schon vor dem Turnier“, ergänzte Nowitzki. Die Chinesen feierten vor 18000 stimmgewaltigen Zuschauern mit einem 85:68 über Angola ihren ersten Sieg und 30 Punkte des 2,26 Meter großen NBA-Profis Yao Ming. Deutschland hatte gegen den Afrika-Rekordmeister zum Auftakt ebenfalls hoch mit 95:66 gewonnen. „Wir haben sie spielen sehen, das ist garantiert machbar“, äußerte Nationalspieler Konrad Wysocki über die Chinesen.

Trainer Bauermann: "Dirk hat gut gespielt."

Nowitzki wird gegen China aber wieder Nowitzki sein müssen. Wie schon gegen die Griechen kam der 30-Jährige auch gegen die Spanier ebenso wie sein NBA-Kollege Chris Kaman (8 Punkte) nicht wie gewohnt zum Zuge. Der Superstar des deutschen Teams kam auf eine Wurfausbeute von 33 Prozent. Viermal bei neun Versuchen traf er aus dem Feld. Nur ein erfolgreicher Dreier bei sechs Distanzwürfen stand am Ende in der Statistik. „Dirk hat gut gespielt“, sagte Bauermann trotzdem.

Beim letzten der nur fünf deutschen Siege gegen die Spanier in insgesamt 28 Spielen hatte Nowitzki bei der Europameisterschaft in Belgrad 2005 27 Zähler beigesteuert. Beim Gewinn der Silbermedaille war Nowitzki mit einem Schnitt von 26,1 Zählern und einer Trefferquote von 41,1 Prozent der mit Abstand beste Werfer gewesen. Der damals 26-Jährige wurde zum wertvollsten Spieler gewählt. Bei Olympia gehört er in der Werfer-Liste bislang nicht zu den Top Ten.

Der freundliche Superstar von nebenan

Nowitzki tut sich ausgerechnet bei seinem olympischen Debüt schwer, das er so herbeigesehnt hatte. Das Zusammenleben im Dorf mit anderen Sportlern genießt er sehr. „Man kann sich gar nicht vorstellen, dass er 40 Millionen verdient und ein Megastar ist“, sagte Hockey-Spieler Florian Keller. Die Fahne trug Nowitzki, beim Handball war er, auch beim Hockey, er fand neue Freunde und gewann viele Sympathien. Nur die Schiedsrichter scheinen ihn nicht mehr so zu schützen wie noch in der Vergangenheit. Dass Dirk keinen Bonus habe „als NBA-Superstar, ist schon schwer nachvollziehbar“, bemerkte Bauermann.

Der Bundestrainer ärgerte sich maßlos darüber, dass sein bester Spieler Freiwild für den Gegner geworden zu sein scheint. Ständig sei Nowitzki von den Spaniern gefoult worden, ob beim Kampf um den Ball oder beim Wurf. „Über Schiedsrichter brauchen wir nicht zu reden“, meinte Nowitzki selbst. „Man muss den Hut vor Dirk ziehen, bei dem, was er alles einstecken muss“, meinte Aufbauspieler Steffen Hamann. (dpa)

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