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Rödl

© dpa

Basketball: "Nowitzkis wachsen nicht auf Bäumen"

Sportlicher Leiter der Jugendabteilung bei Alba Berlin, Henrik Rödl, über seinen Job als U-20-Nationalcoach.

Herr Rödl, neben Albas Regionalligateam und der Mannschaft in der Nachwuchs-Basketballbundesliga werden Sie jetzt auch deutscher U-20-Nationaltrainer. Hat sich Ihr Arbeitgeber Alba über die zusätzliche Belastung gefreut?

Wir waren uns darüber einig, dass das Programm hier in Berlin auf jeden Fall gut weiterlaufen muss. Dafür muss ich meine Aufgaben erfüllen können. Aber die Anfrage vom Deutschen Basketball-Bund war natürlich nicht nur eine Ehre für mich, sondern auch eine Auszeichnung für Albas Jugendarbeit.

Müssen Sie sich jetzt zwischen drei Mannschaften zerreißen?

Ich denke nicht, dass ich ein Zeitproblem bekommen werde. Die Nationalmannschaft hat ihren Höhepunkt im Sommer, wenn die normale Saison vorbei ist. Außerdem stehen einige meiner Alba-Spieler auch im Nationalkader.

Sie werden jetzt zum zweiten Mal Nachfolger von Emir Mutapcic, nachdem Sie schon 2005 seine Mannschaft bei Alba übernommen haben. Wieso gibt er die U 20 ab?

Er war mit dem Team sehr erfolgreich und hätte es bestimmt auch weiterbetreut. Aber die Bundesliga verbietet jetzt eine Doppelfunktion der Vereinstrainer. Für die Spieler wird es aber keine schwierige Umstellung, ich verfolge eine ähnliche Philosophie wie Mutapcic.

Unter Mutapcic ist die U 20 gerade wieder in die europäische A-Gruppe aufgestiegen. Was ist Ihr Ziel für die EM im nächsten Jahr?

Das Turnier ist hochkarätig besetzt, da muss man erst mal versuchen, nicht gleich wieder abzusteigen.

Die A-Nationalmannschaft steht vor einem Umbruch, wie gut sind die Spieler, die aus dem Nachwuchsbereich nachrücken?

Wir haben genug Talent, um wieder ähnlich stark zu werden wie in den vergangenen Jahren. Natürlich wachsen Nowitzkis nicht auf Bäumen, aber Bundestrainer Dirk Bauermann verfolgt mit dem ganzen Programm große Ziele.

Tauschen Sie sich viel mit Bauermann aus?

Wir stehen in engem Kontakt. Er hat die Führung über das gesamte deutsche Nachwuchssystem, da wird die Personalie des neuen U-20-Trainers natürlich nur über seinen Schreibtisch vergeben. Dass er an mich gedacht hat, hat mich sehr gefreut.

Können Sie sich vorstellen, irgendwann einmal Bauermann zu beerben und auch die A-Nationalmannschaft zu betreuen?

Das muss langfristig der Traum für jeden Trainer sein. Im Moment freue ich mich aber nur auf die neue Aufgabe und bin froh, dass Sie so gut zu meiner Arbeit bei Alba passt.

Das Gespräch führte Lars Spannagel.

Henrik Rödl, 39, ist Sportlicher Leiter der Jugendabteilung bei Alba Berlin, zuvor trainierte er Albas Bundesliga-Team. Rödl spielte 534 Mal für Alba und 178 Mal

für Deutschland.

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