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Sport: Basketball-Suproleague: Alba nach unglücklicher Niederlage draußen

Vor dem Spiel standen zwei Zuschauer vor der Max-Schmeling-Halle und sprachen die Vorübergehenden an: "Hallo, habt ihr noch Karten?" Das hat es in dieser Saison noch nie gegeben und zeigt, welche Bedeutung diese Partie für die Berliner hatte: Es war das Spiel des Jahres.

Vor dem Spiel standen zwei Zuschauer vor der Max-Schmeling-Halle und sprachen die Vorübergehenden an: "Hallo, habt ihr noch Karten?" Das hat es in dieser Saison noch nie gegeben und zeigt, welche Bedeutung diese Partie für die Berliner hatte: Es war das Spiel des Jahres. Es ging gegen Panathinaikos Athen, den Titelverteidiger. 8500 Zuschauer waren in die ausverkaufte Max-Schmeling-Halle gekommen, um zu sehen, ob die Berliner den überraschenden Erfolg aus der Gruppenrunde der Suproleague wiederholen können. Alba hatte Panathinaikos hier am 1. März 79:71 schlagen können. Doch gestern wurde nichts aus der Überraschung. Alba unterlag trotz einer starken kämpferischen Leistung gegen Panathinaikos Athen mit 69:71 (39:47) und schied nach der Niederlage im Hinspiel aus. Die Athener um den ehemaligen Leverkusener Michael Koch qualifizierten sich für das Endturnier vom 11. bis 13. Mai in Paris. Die Berliner können sich nun voll auf die am 5. Mai beginnenden Bundesliga-Playoffs konzentrieren.

Die Berliner bemühten auch den Aberglauben ein bisschen und zogen die gelben Trikots an. Sie hatten ihnen im Achtelfinale gegen Iraklis Saloniki Glück gebracht. Zu Beginn funktionierte der Trick mit den Trikots auch. Schon nach drei Minuten gab es Standing ovations von den Zuschauern, denn Marko Pesic und Dejan Koturovic hatte die Berliner 9:4 in Führung gebracht. Durch einige Steilangriffe, die beim ersten Spiel kaum gelungen waren, gingen die Gäste schnell in Führung. Doch der Titelverteidiger zeigte sich unbeeindruckt vom Schwung der Berliner. Mit einem Dreipunktewurf glich Aufbauspieler Dejan Bodiroga in der fünften Minute zum 13:13 aus, Fragiskos Alvertis gelang kurze Zeit später die erste Führung für Panathinaikos. Der Vorsprung der Gäste sollte auch nach dem ersten Viertel Bestand haben: 21:24.

Albas Trainer Emir Mutapcic hatte wieder auf Jörg Lütcke zurückgreifen können. Der Flügelspieler war in Spiel eins schmerzlich vermisst worden. Durch seine engagierte Verteidigung und kämpferische Einstellung ist Lütcke einer, der sein Team mitreißen kann. Eine Oberschenkelzerrung aus dem Bundesligaspiel beim Mitteldeutschen BC hatte ihn zuletzt zum Zuschauern gezwungen. Diesmal aber stand Lütcke sogar in der Ersten Fünf.

Dafür plagte den Trainer ab der Mitte des ersten Viertels eine andere Sorge. Dejan Koturovic lag in der Hälfte von Panathinaikos auf dem Parkett. Der Centerspieler war mit dem linken Fuß umgeknickt, musste ausgewechselt und behandelt werden. Erst in der 15. Minute kehrte der jugoslawische Centerspieler, der mit zehn Punkten in der ersten Halbzeit bester Berliner Werfer war, gemeinsam mit Wendell Alexis auf das Feld zurück. Stipo Papic war gerade ein Pass an der Mittellinie durch die Beine gerutscht und die Berliner lagen 29:35 zurück. Hoffnungsfroh klatschten die Zuschauer bei der Rückkehr ihrer beiden Längsten. Doch sie wurden enttäuscht. Zu cool spielten die Athener. Jeden Fehler bestraften die Gäste mit eigenen Punkten. Zum Beispiel den Fehlpass von Derrick Phelps Sekunden vor der Halbzeitsirene. Bodiroga stellte mit seinen Punkten 14 und 15 auf 39:47.

Schon zur Pause hatte sich Alba neun Ballverluste geleistet. Das sollte sich ändern. Alba spielte im dritten Viertel in der Defensive deutlich aggressiver., Doch es dauerte fünf Minuten bis sich das auch auf die Offensive auswirkte. Alexis Dreipunktewurf und Phelps Korbleger mit der linken Hand brachte Alba wieder auf 45:52 heran. Panathinaikos benötigte eine Auszeit.

Auch nach dem Wechsel setzten die Gäste die Akzente, während die "Albatrosse" zunehmend verzweifelten. Insbesondere Wendell "Iceman" Alexis, bereits in Athen mit sieben Punkten ein Ausfall, tat sich gegen die Bewachung seines Landsmanns Johnny Rogers enorm schwer. Doch über den Kampf und die Verteidigung fand Alba wieder Anschluss, glich Anfang des vierten Viertels zum 56:56 aus.

In den letzten Minuten wechselte die Führung ständig und die Emotionen drohten mehrfach überzukochen. Unsaubere Aktionen und eine Unzahl an Fouls ließen die Halle zu einem "Hexenkessel" werden. Der Topfavorit wankte dank eines immer stärker aufspielenden Derrick Phelps (13 Punkte), doch Bodiroga (24 Punkte) hielt den glücklichen Sieg für Athen fest.

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