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Okulaja

© dpa

Basketball: Taten statt Worte

Alba Berlin trifft im Halbfinale auf den selbstbewussten Außenseiter Oldenburg. Titelverteidiger Bamberg ist raus aus dem Rennen um die Meisterschaft.

Das Familientreffen fällt aus. Vor Beginn der Play-offs sah es so aus, als sollten die ehemaligen Berliner Ademola Okulaja, Mithat Demirel und Demond Greene ihrem alten Arbeitgeber Alba Berlin im Halbfinale einen Besuch abstatten. Doch seit Freitagabend ist die Saison für die drei Nationalspieler der Brose Baskets Bamberg beendet, statt des Deutschen Meisters sind die EWE Baskets Oldenburg Albas nächster Gegner in den Play-offs um die deutsche Basketball- Meisterschaft. Die Oldenburger sind zunächst am Dienstag (20.45 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle zu Gast. Ob Alba nach Saisonende in die 17 000 Zuschauer fassende Arena am Ostbahnhof umzieht, ist weiter offen. Am Sonnabend gab Alba bekannt, dass der Klub „vorsichtshalber“ den Mietvertrag für die Max-Schmeling-Halle zum 30. Juni gekündigt hat, um „handlungsfähig“ zu bleiben. Ein Umzug sei noch nicht beschlossen.

Im Moment zählt nur das Halbfinale. „Rechnen konnte man nicht unbedingt damit, dass sich Oldenburg gegen Bamberg durchsetzt“, sagt Albas Sportdirektor Henning Harnisch. Auch wenn Oldenburg die Best-of-five-Serie gegen Bamberg 3:1 gewann – von einem klaren Sieg kann man nicht sprechen. Oldenburg siegte zunächst in Bamberg hauchdünn 55:54, anschließend gewannen die Niedersachsen in eigener Halle ebenso knapp 64:63. Bambergs Trainer Dirk Bauermann, der auch die deutsche Nationalmannschaft betreut, versuchte, die unerfahrenen Oldenburger zu provozieren. „Wenn wir das dritte Spiel gewonnen haben, liegt der Druck beim tiefer gesetzten Team“, sagte Bauermann. „Wir kennen uns mit so einer Situation aus – Oldenburg nicht.“ Doch der Außenseiter ließ sich auch durch Sprüche und die unerwartet deutliche 44:74-Niederlage im dritten Spiel nicht aus der Ruhe bringen. Und warf den Titelverteidiger am Freitag durch ein 83:70 aus den Play-offs. Das Halbfinale bedeutet für Oldenburg den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

„Unser Ziel war, überhaupt in die Play-offs zu kommen“, sagt Oldenburgs Geschäftsführer Hermann Schüller. „Insofern haben wir unser Soll mehr als erfüllt.“ Selbst Bauermanns Sticheleien seien an der Mannschaft abgeprallt. „Wir haben uns von Bamberg nicht respektiert gefühlt, aber wir haben uns darauf nicht eingelassen und waren mental einfach stärker“, sagt Schüller. Gegen Alba ist Oldenburg, der Tabellenfünfte der regulären Saison, wieder Außenseiter. Alba hat beide Spiele in dieser Saison mit 14 Punkten Differenz gewonnen. Für Harnisch zählt das aber nicht mehr: „In den Play-offs kann man sehr schnell ein Spiel knapp verlieren und in Rückstand geraten. Jetzt geht es um einen guten Start mit einem Heimsieg.“

Auch wenn das Duell mit dem Deutschen Meister ausfällt: Ganz auf bekannte Gesichter müssen die Alba-Fans nicht verzichten. Mit Center Ruben Boumtje-Boumtje wird wenigstens ein ehemaliger Berliner auf Oldenburger Seite dabei sein. Dass der Außenseiter ernst zu nehmen ist, musste Dirk Bauermann zumindest nach dem Saisonende für sein Team anerkennen. „Sollten die Baskets gegen Alba genauso spielen wie gegen uns, wird die Serie für die Berliner sicherlich kein Selbstläufer“, sagte Bauermann am Freitag.

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