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Bastian Schweinsteiger fällt bei Manchester United voraussichtlich bis Saisonende aus.

© dpa

Bastian Schweinsteiger droht EM-Aus: Ein Gesetz für den Kapitän

Laut Trainer Louis van Gaal fällt Bastian Schweinsteiger bei Manchester United bis Saisonende aus. Unser Autor würde den deutschen Kapitän aber trotz Verletzung mit nach Frankreich nehmen. Ein Kommentar.

In Topform, so viel steht fest, wird Bastian Schweinsteiger bis zum Sommer nicht mehr kommen. Am Freitag teilte sein Vereinstrainer Louis van Gaal mit, dass der 31-Jährige in dieser Saison höchstwahrscheinlich kein Spiel mehr für Manchester United absolvieren wird. Ein Innenbandteilriss im rechten Knie setzt Schweinsteiger weiter außer Gefecht, der Kapitän der Nationalelf droht die Fußball-EM zu verpassen. Es sei denn, Joachim Löw trifft die richtige Entscheidung – und nimmt Schweinsteiger mit.

Vor der WM in Brasilien hatte der Bundestrainer angekündigt, nur gesunde und topfitte Spieler nominieren zu wollen. Eine Ausnahme machte Löw für den verletzten Sami Khedira, den er als Strategen im Mittelfeld für unverzichtbar hielt. Eine ähnliche Lex Schweinsteiger sollte der Bundestrainer auch für die EM in Frankreich erlassen. Wenn auch aus völlig anderen Gründen.

Schweinsteiger sollte als Motivator und Ratgeber mitfahren

Egal wie schnell er seine Knieblessur auskuriert: Sportlich wird Schweinsteiger der deutschen Mannschaft nur bedingt weiterhelfen können. Seit dem WM-Triumph im Maracana vor knapp zwei Jahren schleppt er sich von Verletzung zu Verletzung. Mitunter hatte man zuletzt den Eindruck das Spiel sei zu schnell für Schweinsteiger geworden (beziehungsweise er zu langsam). Es gibt mit Sicherheit jüngere und dynamischere deutsche Spieler, denen Löw bei der vorläufigen Nominierung seines EM-Kaders am 17. Mai und bei seiner endgültigen Wahl am 30. Mai den Vorzug geben könnte. Allerdings würde der Bundestrainer seine Mannschaft dadurch schwächen.

Nach den Rücktritten von Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose fehlt es im deutschen Team an Routine und Führungsqualitäten. Das zeigte sich sowohl in der mühsamen Qualifikation für das EM-Turnier als auch in Partien wie dem 2:3 im Testspiel gegen England in Berlin. In dieser Hinsicht ist Schweinsteiger unverzichtbar, gerade abseits des Spielfelds. Der langjährige Münchner hat im Gegensatz zu Michael Ballack seinen Führungsanspruch nie aggressiv formuliert und damit seine Mitspieler verprellt.

Joachim Löw muss seinem Kapitän vor dem Turnier jedoch klarmachen, in welcher Rolle er ihn einzusetzen gedenkt. Schweinsteiger ist intelligent und erfahren genug, um sich dem Ziel der Mannschaft unterzuordnen und gegebenenfalls als Motivator und Ratgeber mitzufahren. Ein echter Führungsspieler kann seiner Mannschaft eben auch helfen, wenn er nicht auf dem Platz steht.

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