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Sport: Bayer besiegt die Frühjahrsmüdigkeit und den VfB

20 Grad wurden gemessen, über dem Gottlieb-Daimler-Stadion strahlte die Sonne. Doch von Frühlingserwachen konnte auf dem Fußballfeld keine Rede sein.

20 Grad wurden gemessen, über dem Gottlieb-Daimler-Stadion strahlte die Sonne. Doch von Frühlingserwachen konnte auf dem Fußballfeld keine Rede sein. Eher breitete sich dort Frühjahrsmüdigkeit aus. Zumindest beim VfB Stuttgart. So hatte Bayer Leverkusen letztlich sogar leichtes Spiel, um - zwischen Juventus Turin und Deportivo La Coruna in der Champions League - die Tabellenführung in der Bundesliga zu verteidigen, ja den Vorsprung gegenüber dem FC Bayern München sogar auf fünf Punkte auszudehnen. Es reichte die halbe Kraft, um einen erschreckend harmlosen VfB Stuttgart mit 2:0 zu besiegen.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Als der spielerisch und taktisch eindeutig überlegene Spitzenreiter das Tempo kurz vor der Pause leicht anzog, fielen prompt die beiden "blitzsauberen Tore", so Trainer Klaus Toppmöller, durch Thomas Brdaric(40.) und Dimitar Berbatow (45.). Die Rot-Gelbe Karte für den Stuttgarter Abwehrchef Marcelo Bordon (73.) nach einem Bodycheck gegen Jens Nowotny blieb der einzig weitere "Höhepunkt" in einem äußerst schwachen Spiel.

Nur die fünf Minuten vor der Pause hatten echten Unterhaltungswert. Als dann das viertelstündige Strohfeuer der Schwaben zu Beginn der zweiten Hälfte erloschen war, wurde Bayers Auftritt in der Schwaben-Metropole zum Trainingsspiel. Der VfB hatte in den 90 Minuten sage und schreibe eine Torchance. Dabei hatte Toppmöller vor lauter Respekt vor dem Gegner vorab "weniger auf einen Sieg gehofft", sondern wäre mit einem Punkt sogar zufrieden gewesen. Doch bei diesem Entgegenkommen des VfB konnte seine Mannschaft aber gar nicht anders, als endlich mal wieder auswärts gewinnen.

Toppmöller lobte die "taktische Reife" seiner Spieler, die es nur versäumt hätten, in der zweiten Halbzeit die vielen Konterchancen zu weiteren Toren zu nutzen. Seinem Kollegen Felix Magath stand die Betroffenheit im Gesicht geschrieben, als er die Harmlosigkeit seiner Mannschaft eingestand: "Wir waren nicht in der Lage, den Gegner in Schwierigkeiten zu bringen. Es war ein ähnliches Spiel wie gegen die Bayern, und ich muss feststellen, dass diese Mannschaften für uns eine Nummer zu groß sind. Wir können froh sein, dass wir 35 Punkte haben."

Trotz der Rückkehr von Krassimir Balakow: Die Schwaben trauten sich einfach nichts zu. Bayer begann sehr verhalten, aber konzentriert, und kontrollierte das Spiel. Nowotny nach auskurierter Knöchelverletzung und Ballack nach überstandener Erkältung waren dabei. Ballack kümmerte sich um Balakow, spielte im Mittelfeld den defensiven Part des gesperrten Ramelow und erhielt dafür viel Lob von seinem Trainer. "Michael hat sich völlig in den Dienst der Mannschaft gestellt und seine Sache sehr gut gemacht." In der Pause hatte Toppmöller ihm die Schonung für die zweite Halbzeit angeboten, doch der körperlich geschwächte Nationalspieler wollte durchhalten.

Toppmöller hatte wie schon beim 3:1 gegen Juventus seinen "zweiten" Sturm Brdaric/Berbatow ins Spiel geschickt. Eine Maßnahme, die sich schon nach den ersten 45 Minuten ausgezahlt hatte. Brdaric sorgte mit seiner Schnelligkeit für Gefahr und nutzte die Fahrlässigkeit der VfB-Abwehr geschickt zur Führung. Bordon hatte einen hohen Ball mit dem Kopf unglücklich in den Lauf Brdarics verlängert. Der Leverkusener Stürmer setzte sich geschickt gegen Wenzel und den herausstürzenden Torwart Hildebrand durch. Und die VfB-Abwehr? Ein Torso. Links lief Bastürk dem völlig desorientierten Hinkel auf und davon, bediente den frei stehenden Berbatow mit einem feinen Zuspiel, und der Bulgare schoss den Ball zum 2:0 ein. Zwischen beiden Gegentoren kam der VfB zu seiner einzigen Torgelegenheit des ganzen Spiels. Doch Jochen Seitz, allein auf weiter Flur, schoss über das Tor.

Hartmut Scherzer

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