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Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg 3:1: Manchester im Kopf

Am fünften Spieltag besiegt Bayer Leverkusen den VfL Wolfsburg dank zweier Tore von Stefan Kießling mit 3:1 - und denkt dabei schon an das Champions-League-Spiel gegen Manchester United.

Leverkusen - So ganz sicher war sich Stefan Kießling nicht, was aus dem Veilchen unter seinem linken Auge in den nächsten Stunden noch werden würde. „Es tut ein bisschen weh“, berichtete Leverkusens Angreifer nach dem 3:1 gegen Wolfsburg, das er mit seiner schmerzbringenden Kopfballaktion gegen VfL-Keeper Diego Benaglio und Innenverteidiger Robin Knoche beim 2:1 und einem schönen Treffer in der Schlussminute zu großen Teilen zu verantworten hatte. Und jenseits der Schmerzen galt: „Ich dachte zwischendurch mal, dass es dick wird. Also hab' ich mir Eis geholt - und hoffe jetzt, dass das Auge so bleibt.“

Nach einer guten zweiten und einer weniger guten ersten Hälfte gegen die auswärts weiterhin punktlosen Niedersachsen sind die drei Punkte ein kleiner Mutmacher für die anstehende Dienstreise der Leverkusener auf die britische Insel. Am Dienstag startet Bayer bei Manchester United in die Champions League, und Trainer Sami Hyypiä stellte nach der Pflichtübung gegen den VfL lapidar fest: „Jeder Sieg gibt Selbstbewusstsein.“

Dabei zeigten die Rheinländer in der ersten Hälfte neben vielen überhasteten Aktionen zumindest Effektivität: Gleich ihre erste Chance nutzten sie zur Führung. Simon Rolfes, der im defensiven Mittelfeld diesmal von Beginn an spielen durfte, setzte zunächst Sidney Sam mit einem klugen Pass in Richtung Gästetor in Szene. Und der Mann, der am Dienstag auf den Färöern sein erstes Pflichtspiel für die deutsche Nationalmannschaft bestritten hatte, beförderte den Ball ins Netz, wobei Sam ein wenig Glück hatte. Sein Schuss sprang vom Innenpfosten hinter die Linie.

Es dauerte allerdings nur eine Viertelstunde, bis den Wolfsburgern der Ausgleich gelang. VfL-Stürmer Ivica Olic traf an seinem 34. Geburtstag zum 1:1, nachdem Linksverteidiger Ricardo Rodriguez gegen die sorglose Bayer-Abwehr zuvor unbehelligt vors Tor flanken durfte. Bei einem Lattenschuss von Luiz Gustavo, der nach wiederholtem Foulspiel fünf Minuten vor Schluss zum zweiten Mal in dieser Saison mit Gelb-Rot vom Platz musste, hatten die Gastgeber Glück, überhaupt mit einem Remis in die Kabine zu kommen (42.)

Dort gemahnte Trainer Hyypiä seine Spieler dann, fortan mehr in die Breite zu spielen. Das kickende Personal gehorchte, erspielte sich rasch eine Reihe hochkarätiger Chancen, die Heung Min Son, Sam und Sebastian Boenisch aber allesamt vergaben. Kießling machte ihnen bei seinem dritten und vierten Treffer in dieser Runde vor, wie es geht – so dass selbst Wolfsburg-Coach Dieter Hecking den 29-Jährigen lobend hervorhob: „Das 2:1 ist vor allem der Wucht von Stefan Kießling zu verdanken. Das ist einer der überragenden Stürmer in der Liga und in der Luft einfach schwer zu verteidigen“, sagte Hecking. Andreas Morbach

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