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Kollektiver Jubel: Torschütze Son (m.) und Leverkusen jubeln über Platz vier und die Champions-League-Qualifikation.

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Update

Bayer Leverkusen - Werder Bremen 2:1: Bayer zittert sich nach Europa

Lange war es spannend in Leverkusen, dann aber legte Bayer den Hebel um - und sicherte einen wichtigen Tabellenplatz.

Bayer Leverkusens Interimstrainer Sascha Lewandowski war es unangenehm, dass er, gedrängt von Spielern und Fans, auf den Stadionzaun geklettert war und gefeiert wurde. „Es ist schön, solche Wertschätzung zu erhalten, aber der Trainer hat nichts auf dem Zahn zu suchen“, betonte er nach dem 2:1 (1:1) gegen Werder Bremen. „Die Jungs gehören in den Mittelpunkt.“ Schließlich hatten die Werksprofis unter seiner Regie mit diesem Sieg den vierten Platz in der Fußball-Bundesliga behauptet und die Qualifikation für die Champions League erreicht.

Bangen bis zur letzten Minute

Allerdings musste Bayer 04 bis zur letzten Minute des letzten Pflichtspiels um den notwendigen Erfolg bangen. Schließlich wäre schon bei einem Remis der VfL Wolfsburg noch vorbeigezogen. „Wir haben es geschafft, aber es war eine Zitterpartie“, bekannte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. Vor 30 210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena sorgten Ömer Toprak (34. Minute) und Heung-Min Son (53.) mit ihren Toren für den Sieg. Theodor Gebre Selassie(21.) hatte die Führung für die Bremner erzielt. Die lange gegen den Abstieg kämpfenden Bremer blieben zum siebten Mal ohne Sieg am Rhein und beendeten die Saison als Tabellenzwölfter. „Es war eine der besten ersten Halbzeiten, die wir in dieser Saison gespielt haben. Da wäre mehr drin gewesen“, meinte Werder-Profi Aaron Hunt, der Bremen mit noch unbekanntem Ziel verlässt.

Bedanken kann sich Bayer bei Sascha Lewandowski, am Ende doch noch die Kurve bekommen zu haben. Seit er das Traineramt von Sami Hyypiä übernahm, holte er 13 von 15 möglichen Punkten. Bayer 04 hat nun die Möglichkeit zum neunten Mal in das Millionenspiel der Champions League einzuziehen. Der „Feuerwehrmann“ wird in die Nachwuchsarbeit zurückkehren und den Chefsessel für Roger Schmidt räumen. Lewandowski vertraute der Startelf, die zuletzt in Frankfurt (2:0) erfolgreich war.

Sein Kollege Robin Dutt, der 2011/2012 Trainer bei Bayer 04 war und erstmals mit Werder an die alte Wirkungsstätte zurückkehrte, tauschte im Liga-Finale nur Eljero Elia gegen Cedrick Makiadi aus. Beide Teams ließen es aber ruhig angehen und boten in der ersten Viertelstunde wenig Erbauliches. Die Gastgeber agierten umständlich und kamen in der 16. Minute durch einen Schuss von Heung-Min Son, der zur Ecke abgefälscht wurde, zur ersten Chance.

Rolfes als Belebung für Leverkusen

Die Bremer beschränkten sich auf konzentrierte Defensivarbeit und kluge Konter. Besonders effektiv war der Gegenstoß in der 21. Minute: Franco di Santo passte in die Mitte zu Aaron Hunt, der zum völlig freistehenden Gebre Selassie passte. Der Tscheche hatte keine Mühe zum 1:0 einzuschießen. Erst danach rappelten sich die Bayer-Profis auf - mit Erfolg. In der 34. Minute köpfte Toprak nach Hereingabe von Emre Can den Ausgleich.

Nach dem Wiederanpfiff mussten die Leverkusener ohne Lars Bender, dem einzigen in das WM-Aufgebot berufenen Bayer-Spieler auskommen. Er hatte sich bei einem Zusammenprall eine Oberschenkelverletzung zugezogen und wurde von Simon Rolfes ersetzt. „Wenn Lars den Platz verlässt, ist das kein gutes Zeichen“, sagte Lewandowski. Ob sein WM-Einsatz in Gefahr sein könnte, wird erst eine ärztliche Untersuchung am Sonntag zeigen.

Mit Kapitän Rolfes auf dem Platz kam mehr Leben und Offensivgeist in die Vorstellung der Werkself. So konnte nach Vorarbeit von Eren Derdiyok Werder-Keeper Raphael Wolf einen Schuss von Gonzalo Castro (51.) aus zehn Metern gerade noch mit dem Fuß ablenken. Zwei Minuten später war er jedoch machtlos: Einen von der Latte zurückgeprallten Kopfball von Derdiyok köpfte Son aus Nahdistanz zum 2:1 ein. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit hätte er um ein Haar ein zweites Tor erzielt, doch seinen Schuss parierte Wolf mit einer Glanzparade. (dpa)

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