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Bayer - Schalke 2:1: Die Wege trennen sich

Bayer Leverkusen verteidigt durch einen 2:1-Erfolg die Tabellenführung, während Gegner Schalke 04 abrutscht.

Bruno Labbadia musste erst einmal tief durchatmen. „Zwischenzeitlich hatte ich ein wenig Angst, dass wir die Geduld verlieren. Aber das haben meine Jungs gut hinbekommen“, sagte Bayer Leverkusens Trainer. Seine Befürchtungen erwiesen sich am Ende als unbegründet. Tatsächlich konnte sich Labbadia entspannt zurücklehnen und den Blick auf die Bundesligatabelle genießen. Nach dem 2:1 gegen den FC Schalke 04 haben die Leverkusener die Tabellenführung verteidigt. Und die erfreulichste Erkenntnis für den Bayer-Trainer war, dass „man gesehen hat, dass meine Spieler die Tabellenführung unbedingt verteidigen wollten“.

Die Schalker dagegen, die diese Partie als richtungweisend im Kampf um die Deutsche Meisterschaft angesehen haben, mussten einsehen, dass sie derzeit nicht mehr als ein durchschnittliches Bundesligateam sind. „Wir haben eine erste Halbzeit gespielt, die so nicht zu Schalke gehört“, sagte der Schalker Trainer Fred Rutten. „Erst die vergebene Chance durch Kevin Kuranyi, dann die Gegentreffer. Das hat mich geärgert. Und dann kommt man auch nicht wieder.“ 30 Minuten lang war es eine Partie, die einem Nichtangriffspakt glich. Die Schalker versuchten aus einer kompakten Defensive die spielerischen Stärken der Leverkusener zu unterbinden. Bayer fand keine Mittel gegen diese Kompaktheit und rettete sich vor allem mit Quer- und Rückpässen, schlimmstenfalls zum eigenen Torhüter. Die 22 500 Zuschauer im Leverkusener Stadion, die sich von dieser Spitzenpartie einen unterhaltsamen Nachmittag versprochen hatten, dürften nur wenig gute Worte finden für das, was beide Mannschaften in diesem Zeitraum anboten. Für Labbadia war die bis dahin emotionslose Darbietung allerdings ein angeordnetes Mittel. „Das war taktische Disziplin, zu der die Mannschaft bereit war.“

Trotz ihrer insgesamt enttäuschenden Leistung hätten die Gäste in Führung gehen müssen. Bayers Arturo Vidal verlor einen Ball am eigenen Strafraum und nach Halil Altintops Querpass brauchte der völlig freistehende Kevin Kuranyi auf fünf Metern nur noch ins Tor einzuschieben – doch der Schalker Angreifer brachte das Kunststück fertig, den Ball weit über das Tor zu schießen.

Das Spiel wurde nun zwar nicht besser, aber die Gastgeber wirkten von dieser Aktion zumindest aufgeschreckt. Renato Augusto, der seinen Gegenspieler Levan Kobiashvili („der schwärzeste Tag meines Lebens“) in seiner bis dahin einzig erwähnenswerten Aktion vorführte und dann geschickt Stefan Kießling bediente, leitete die Wende ein. Der Leverkusener Angreifer ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte nach einer halben Stunde aus kurzer Distanz zur Führung. Im Anschluss waren die Leverkusener die spielbestimmende Mannschaft gegen die insgesamt viel zu ängstlichen Schalker. Zunächst vergab Kießling per Kopf nur knapp seinen zweiten Treffer, kurz darauf nutzte Patrick Helmes eine Unachtsamkeit Marcelo Bordons aus und erhöhte von der Strafraumgrenze auf 2:0.

Die Leverkusener bestimmten auch im zweiten Durchgang die Partie, ohne sich Chancen zu erspielen. Die Schalker wirkten weiter lange wie ein überforderter Sparringspartner, der nur auf den niederschmetternden Schlag wartet. In der 67. Minute brachte Bayers Gonzalo Castro seine Mannschaft aber noch einmal in Schwierigkeiten, als er Gelb-Rot sah.

Die Schalker, die zumindest am Ende alles versuchten, konnten noch auf 1:2 verkürzen: Kuranyi verwandelte sechs Minuten vor Schluss per Kopf einen Freistoß von Christian Pander. Doch am verdienten, wenn auch über die Zeit geretteten Erfolg der Leverkusener änderte sich nichts mehr.

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