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Sport: Bayer und die DDR

Wie Marco Behnke zu seinem Lieblingsverein Leverkusen kam

In Berlin gibt es nicht nur HerthaFans. Zu jedem Heimspiel stellen wir einen Anhänger des Gegners vor. Heute: Marco Behnke, 25. Der Einzelhandelskaufmann unterstützt Bayer 04 Leverkusen.

Mein Terminkalender war in dieser Woche voll mit Fußball. Mittwoch: Flug nach Leverkusen, zum ChampionsLeague-Spiel gegen Maccabi Haifa. Donnerstag: Rückflug nach Berlin. Freitag: Treffen mit anderen Leverkusen-Fans ausmachen. Und heute geht es natürlich ins Olympiastadion, um die Rot- Schwarzen beim Auswärtsspiel gegen Hertha anzufeuern.

Ich versuche, möglichst viele Partien von Bayer im Stadion zu sehen, was für einen Berliner nicht immer einfach ist. Jedes Spiel kann ich natürlich nicht sehen, das geht zu sehr ins Geld. Aber eine Fahrt nach Rostock oder Cottbus ist schon drin – wenn Bayer dort gastiert. Allerdings fahre ich nur ungern dorthin, wo es zu Ausschreitungen kommen kann. Ich schau’ mir lieber das Spiel an, als mich auf den Rängen zu schlagen.

Es gibt ja so viele Gründe, Anhänger eines Fußballvereins zu werden. Einer geht zu Union, weil sein Bruder auf Hertha steht. Andere werden Dortmund-Fan, weil die in der Tabelle oben stehen. Bei mir war es wieder ganz anders. Als Marzahner hatte ich schon immer ein Faible für die Nationalmannschaft der ehemaligen DDR. Anfang der Neunzigerjahre wechselten dann mit Andreas Thom und Ulf Kirsten zwei unserer besten Auswahlspieler nach Leverkusen – und ich ging mit. Klar, Thom spielt schon lange nicht mehr in Leverkusen, Kirsten ist dort geblieben, steht aber mittlerweile im Spätherbst seiner Karriere. Deswegen ändert sich aber kein Stück für mich. Ich bin und bleibe Anhänger von Bayer 04.

Aufgezeichnet von Martín E. Hiller.

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