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Bayern - Augsburg 2:1: Bayern siegt durch Gomez-Doppelpack

Der FC Bayern München gewann am 29. Spieltag gegen den Aufsteiger aus Augsburg knapp mit 2:1 (1:1) durch zwei Tore von Nationalstümer Mario Gomez und blickt nun nach vorn auf die großen Duelle gegen Dortmund und Real Madrid.

Es ist beim FC Bayern in diesen Tagen viel geredet worden über die kommenden Gegner. Über Borussia Dortmund und über Real Madrid, über den Endspurt in der Meisterschaft und das Halbfinale in der Champions League. Nur über die Partie gegen den Abstiegskandidaten FC Augsburg hatte keiner so richtig nachgedacht, weshalb Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge sich bemüßigt sah, via Stadionheft ein paar warnende Worte zu kommunizieren: Gegen Augsburg, schrieb er, könne man einen entscheidenden Schritt Richtung Meisterschaft machen. Der Kern der Botschaft aber war: Wenn man den Kellerklub nicht ernst nimmt, dann kann man sich die Titelambitionen auch nachhaltig verderben.

Die Mannschaft hat offenbar studiert, was Rummenigge geschrieben hatte. Die Spieler nahmen den Gegner zumindest in der zweiten Hälfte ernst, am Ende stand ein 2:1-Sieg. Sie waren aber auch durch die Statistik gewarnt gewesen vor den Schwaben, die in den vergangenen sechs Spielen nicht eine Niederlage hinnehmen mussten – und im Übrigen ja auch Borussia Dortmund ein 0:0 abgetrotzt hatten. Am Mittwoch kommt es nun zum Spitzenspiel gegen den BVB, der noch immer drei Punkte Vorsprung hat.

Trainer Jos Luhukay vertraute exakt der Formation, die vergangene Woche 2:1 gegen den 1. FC Köln gewonnen hatte. Auch der grippegeschwächte Daniel Baier war mit von der Partie. Jupp Heynckes dagegen blieb seiner Rotation treu: Bastian Schweinsteiger spielte das erste Mal wieder von Beginn an, er ersetzte Toni Kroos. Für den gelbgesperrten Luiz Gustavo lief Anatoli Timoschtschuk auf, vorne musste Ivica Olic für Mario Gomez Platz machen – was sich sogleich auszahlen sollte. Franck Ribery schnappte sich zur Feier seines 29. Geburtstags gleich nach dem Anstoß den Ball und lief damit – höflich begleitet von drei Augsburgern - zur Grundlinie: Seine Flanke wuchtete eben jener Gomez nach 26 Sekunden im Nachsetzen ins Netz.

Doch der frühe Führungstreffer wirkte sich kontraproduktiv aus auf die Münchner Leistung: Bayern stellte die Konzentration ein, was Augsburg sogleich in die Partie zurückfinden ließ. Zunächst rettete noch Jerome Boateng mit einer Grätsche auf der Linie gegen einen Schuss von Marcel Ndjeng. In der 23. Minute säbelte der Verteidiger der Bayern dann auf der linken Seite so ungelenk über den Ball, dass Axel Bellinghausen frei zurücklegen konnte auf Ja-Cheol Koo, der lässig einschob.

Es war nun genau das eingetreten, wovor Rummenigge gewarnt hatte: Die Bayern nahmen Augsburg mitnichten ernst, allein Ribery stemmte sich gegen die Lethargie. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich knallte das Geburtstagskind einen Schuss aus 25 Metern gegen den Pfosten. Nach dem Seitenwechsel hatte Heynckes genug von der lauen Leistung und schickte gegen die extrem defensiven Augsburger mit Kroos für Timoschtschuk noch mehr Offensivpersonal auf den Platz. Der Joker initiierte sogleich die erste Chance: Seinen Pass flankte Ribery in die Mitte, wo Müller nur knapp verpasste und Robben den Ball im Nachfassen vertändelte.

Die nächste Möglichkeit aber saß: Lahm schickte Robben steil, der flach nach innen passte, wo Gomez nur noch den Fuß hinhalten musste. Die Bayern standen nach 60 Minuten nun da, wo sie nach 26 Sekunden schon einmal gestanden hatten: Sie führten mit einem Treffer Vorsprung. Und wieder taten sie danach weniger als nötig war gegen ballsichere Augsburger. Die Gäste hatten in der Schlussphase sogar phasenweise mehr Ballbesitz, was in München schon lange kein Gegner mehr geschafft hat. Allein, es nützte den Gästen nichts: Wenn sie schon die Konter im eigenen Stadion zu ungenau ausspielten, so verteidigten die Bayern wenigstens solide. Augsburg kam nicht mehr aussichtsreich vors Tor – die Schwaben trennt nun wieder nur noch ein Zähler von den Abstiegsrängen.

Florian Fuchs

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