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Voll auf die Zwölf: Bayerns Bastian Schweinsteiger macht hier keine allzu gute Figur - wie der gesamte FC Bayern gegen den BVB.

© dpa

Bayern - Dortmund 0:3: BVB schlägt Bayern deutlich

Die Meisterschaft ist vorbei, hat Bayerns Trainer Pep Guardiola vor kurzem gesagt. Und das haben die Münchner beim 0:3 gegen Borussia Dortmund erneut unter Beweis gestellt. Es war die zweite Bundesliga-Niederlage in Folge für den FC Bayern, Guardiola spricht von "vielen, vielen Problemen".

Es kam im Trainerleben von Pep Guardiola noch nicht so häufig vor, dass er ratlos war. Am Ende seiner Zeit in Barcelona womöglich, aber beim FC Bayern München wusste der Spanier bisher stets, was seine Mannschaft zu tun hatte. Nach der zweiten Niederlage nacheinander in der Bundesliga, dem 0:3 (0:1) gegen Borussia Dortmund am Samstagabend, musste er aber zugeben: „Wir haben den Rhythmus verloren.“ Und irgendwie wirkte der Spanier nicht so, als ob er wüsste, wie die Spieler ihn wiederfinden würden. Für das Halbfinale im DFB-Pokal am Mittwoch gegen den 1. FC Kaiserslautern sei „das ein Risiko“, sagte Guardiola: „Wir haben viele, viele Probleme.“ Sein Kollege Jürgen Klopp kann hingegen mit großem Selbstbewusstsein einen Tag früher ins Pokalduell mit dem VfL Wolfsburg gehen. Es sei eine „absolut außergewöhnliche Woche, in der man Real Madrid und den FC Bayern schlägt“, stellte der BVB-Trainer fest. Während die Münchner die Bundesliga seit dem vorzeitigen Titelgewinn nur noch als reizlose Pflichtveranstaltung verstehen, kämpft Dortmund noch um den zweiten Platz. „Gegen Bayern sind es in dieser Saison ja Bonuspunkte“, sagte Klopp. „Wir sind froh, dass wir die schnappen konnten."

Manuel Neuer blieb mit Wadenproblemen in der Kabine

Der Zweikampf mit Schalke 04 um den Sieg in der Bundesligawertung hinter Bayern schien die Dortmunder mehr anzustacheln als den Meister die Aussicht auf den nächsten Erfolg im Prestigeduell. Die Westfalen, die ohne den Bald-Münchner Robert Lewandowski begannen, waren wesentlich bissiger als die nahezu in Bestbesetzung angetretenen Münchner. Der BVB presste früh und versperrte die Passwege, sodass der Triplesieger in der Anfangsphase gewohnt viel Ballbesitz hatte, aber immer wieder zurückspielen musste. „Die letzte Gier fehlt aktuell in der Liga“, räumte Thomas Müller ein. „Das Problem, dass die Luft raus ist, bekommen wir nicht in den Griff.“

Die Dortmunder Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp versuchte, die Bayern mit überfallartigen Gegenstößen bei Balleroberung zu knacken. In der 20. Minute klappte das zum ersten Mal. Über Aubameyang und Reus kam der Ball zu Mchitarjan auf halblinker Position – und anders als am Dienstag gegen Real Madrid traf er dieses Mal ins Tor. Das 0:1 zeigte bei den Bayern kaum Wirkung. Sie spielten weiter emotionslos und ohne Druck, wenngleich Guardiola fand, dass seine Mannschaft am Ende der ersten Hälfte den Ball ganz gut habe laufen lassen. Es war jene Phase, in der sie sich auch die erste Torchance erspielte. In der 43. Minute traf Mario Mandzukic aus zehn Metern allerdings den Ball nicht richtig.

Rafinha flog wegen einer Tätlichkeit vom Platz

Nach der Pause ersetzte der 20-Jährige Lukas Raeder den an der Wade verletzten Manuel Neuer im Bayern-Tor, eine reine Vorsichtsmaßnahme mit Blick auf das Pokalspiel und die beiden Champions-League-Begegnungen gegen Real Madrid, wie Guardiola bestätigte: „Wir wollten kein Risiko eingehen in unserer Situation.“ An Raeder lag es allerdings nicht, dass nur vier Minuten nach Wiederanpfiff das 2:0 für den BVB fiel. Die Bayern schalteten nach Ballverlust in der gegnerischen Hälfte nicht schnell genug um, Aubameyang spielte quer auf Reus, der ließ Raeder keine Chance. Sieben Minuten später sorgte Jonas Hofmann mit dem 3:0 für die endgültige Entscheidung. Und als ob der Tag nicht schon bitter genug gewesen wäre, sah Rafinha nach einer Tätlichkeit gegen Mchitarjan in der Nachspielzeit auch noch die Rote Karte. Aber vermutlich war das das geringste Problem von Guardiola an diesem Abend.

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