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"Du erschreckst mich nicht!" Auch Dantes schreckliche Grimasse kann nichts mehr rausreißen - Gladbachs Torwart Marc-André ter Stegen hält souverän das 1:1-Unentschieden fest.

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Update

Bayern - Gladbach 1:1: Ter Stegen hält Ball und Punkt fest

Die Bayern wollten mit einem Heimsieg die Hinrunde der Bundesliga beenden, doch ein Gladbacher, der zuletzt schwächelte, verhindert den 14. Heimsieg der Bayern in dieser Saison.

Es war doch alles vorbereitet: das Feuerwerk und die Lasershow zum Jahresende. Zudem winkte der Eintrag ins Rekordbuch für die beste Hinrunde der Ligageschichte. Es sollte für den FC Bayern ein spielerischer wie stimmungsvoller Abschluss einer dominanten ersten Saisonhälfte werden, die auch die Wunden aus dem Sommer mit drei zweiten Plätzen heilen konnte.

Doch, wie das oft so ist mit den Planungen, erwies sich Borussia Mönchengladbach für den Rekordmeister zum wiederholten Mal als Partycrasher Ein mageres 1:1 (0:1) stand am Ende auf der Anzeigetafel, weil die Gäste einmal mehr ihre zuletzt kultivierte, gnadenlose Effektivität an den Tag legten und in Marc-André ter Stegen an diesem Abend einen Torwart hatten, der zum Leidwesen der Bayern wieder die internationale Klasse der Vorsaison erreichte. Der Ex-Berliner Thorben Marx hatte zuvor in der ersten Hälfte einen vom ebenfalls ehemaligen Berliner Jerome Boateng verursachten Handelfmeter (21.) verwandelt, Xherdan Shaqiri gelang lediglich der Ausgleich (59.).
„Ein Punkt hier ist exzellent“, meinte Gladbachs Trainer Lucien Favre. Auch Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer zeigte sich nicht unzufrieden: „Die Mannschaft hat gefightet, alles gegeben.“

Favre hatte sich mit Tolga Cigerci für eine weitere Absicherung im Mittelfeld entschieden, der Münchens Zentrale um Bastian Schweinsteiger und Javier Martinez einengen sollte. Eine Maßnahme, die anfänglich Wirkung zeigte, denn die Münchner agierten ungewohnt pomadig und ließen das zuletzt so erfolgreich praktizierte schnelle Umschaltspiel gegen taktisch gut eingestellte Gladbacher vermissen. Nach einer guten Viertelstunde wurden die Gäste mutiger. Den ersten gut kombinierten Angriff beendete Jerome Boateng mit einem umstrittenen Handspiel im eigenen Strafraum, Thorben Marx erzielte zur Freude der knapp 8000 mitgereisten Gladbacher vom Elfmeterpunkt die überraschende Führung.

Der Rückstand löste die Fesseln im Spiel der Gastgeber, es folgten Chancen im Minutentakt. Ter Stegen lenkte einen Schlenzer von Franck Ribery über die Latte. Kurz danach schlenzte Schweinsteiger einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer, doch Juan Arango klärte auf der Linie. Wiederum nur 30 Sekunden später scheiterte der Ex-Gladbacher Dante mit einem Kopfball knapp. Gladbach überstand diese kurze Phase, auch, weil sie zumindest taktisch wieder das Gesicht der vergangenen Saison zeigten, das den Münchnern schon seinerzeit das Leben (und das Punkten) schwermachte. Die Offensivbemühungen des Rekordmeisters gingen in der Mehrzahl von Ribery aus, der emsig seinen linken Flügel beackerte, bei U-21-Nationalspieler Tony Jantschke jedoch meist gut aufgehoben war.

Als ter Stegen kurz nach Wiederanpfiff einen Schuss von Schweinsteiger mit einem Weltklasse-Reflex aus dem rechten Toreck kratzte, fühlten sich aufseiten der Münchner viele an das bislang einzig verlorene Heimspiel gegen Bayern Leverkusen (1:2) erinnert. Es passte demnach in die Geschichte des Spiels, dass es eines krassen individuellen Fehlers der Gäste bedurfte, der den hochverdienten Ausgleichstreffer ermöglichte. Torschütze Marx beging das Kapitalvergehen jeder Kreisligamannschaft und spielte vor dem eigenen Strafraum quer und genau in die Füße von Shaqiri, der ter Stegen dieses Mal keine Chance ließ.

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