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Sport: Bayern München: Der Kapitän kritisiert seine Chefs

Mannschaftskapitän Stefan Effenberg verlässt wahrscheinlich im Sommer 2002 den FC Bayern München, will seine Karriere aber auf keinen Fall beenden. "Es ist sicher, dass ich auch nach dieser Saison weiter spielen werde, sagte der Kapitän des Champions-League-Siegers nach dem Trainingsauftakt.

Mannschaftskapitän Stefan Effenberg verlässt wahrscheinlich im Sommer 2002 den FC Bayern München, will seine Karriere aber auf keinen Fall beenden. "Es ist sicher, dass ich auch nach dieser Saison weiter spielen werde, sagte der Kapitän des Champions-League-Siegers nach dem Trainingsauftakt. Gleichzeitig äußerte er Kritik an der Chefetage des FC Bayern über deren Transferpolitik.

Ob die Ära Effenberg beim Champions-League-Sieger nach Auslaufen seines Vierjahresvertrages am 30. Juni 2002 ebenso definitiv enden wird, ließ der 32-Jährige dagegen unbeantwortet: "Irgendwann wird es da zu einer Entscheidung kommen, und dann werden es auch alle erfahren. Ich gebe keine Wasserstandsmeldungen ab." Auch über eventuell schon vorliegende Angebote anderer Vereine schwieg er sich aus. Als sein Wunschziel hatte Effenberg in der Vergangenheit mehrfach London genannt.

"Ich möchte noch ein erfolgreiches Jahr spielen", bestätigte der Spitzenverdiener zumindest indirekt die deutliche Tendenz zu einem Abschied aus München, die sich mit Äußerungen aus der Führungsetage des FC Bayern deckt. Die Nationalspieler Michael Ballack (Bayer 04 Leverkusen) und Sebastian Deisler (Hertha BSC) beherrschen längst die personellen Umbruchpläne, die von Trainer Ottmar Hitzfeld, Manager Uli Hoeneß und Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge intensiv geschmiedet werden. "Es ist unser Ziel, deutsche Nationalspieler zu uns zu holen", hatte Hitzfeld erst am Montag - wenn auch allgemein - die Personalplanung über die kommende Saison hinaus umrissen.

Die aktuelle Transferpolitik der Chefetage beschied Effenberg unverhohlen mit Kritik. So habe er während seines Urlaubs "verwundert" zur Kenntnis genommen, dass Abwehrchef Patrik Andersson und Nationalstürmer Carsten Jancker zum Verkauf stünden. "Ich würde Andersson und Jancker nicht abgeben", formulierte der Kapitän sein Unverständnis: "Ich würde das persönlich anders entscheiden."

Andersson habe sich in der vergangenen Saison im Verbund mit Thomas Linke und Samuel Kuffour in der Abwehr sehr gut eingespielt. "Er hat seine Klasse bewiesen, national und international", lobte Effenberg die Entwicklung des schwedischen Nationalspielers, mit dem er schon bei Borussia Mönchengladbach gespielt hatte. Er würde dem 29-jährigen Andersson, dessen Kontrakt ebenfalls 2002 ausläuft und der mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht worden war, vielmehr noch "ein, zwei Jahre" Vertragszuschlag geben.

"Von seiner Klasse her ist es für mich auch sehr schwer zu verstehen, dass Jancker gehen kann", ergänzte Effenberg. Jancker, dessen Vertrag 2003 endet, sei trotz der Verpflichtung von Claudio Pizarro ein ganz spezieller Stürmertyp, der sehr wichtig für den Erfolg des FC Bayern in der Vergangenheit gewesen sei.

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