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Bayern München: "Es gibt keine Ausreden mehr"

Beim Trainingsauftakt im Winter-Camp verdeutlichte Manager Uli Hoeneß dem komplett angereisten Kader, dass auch die Nachwirkungen der Weltmeisterschaft im neuen Jahr nicht mehr als Entschuldigung für schwächere Leistungen akzeptiert werden.

Dubai - "2006 war ein Sommermärchen, jetzt kommt das Frühjahrserwachen", sagte Hoeneß, der im Lufthansa-Airbus auf dem Nachtflug von München in die Vereinigten Arabischen Emirate auf seinen 55. Geburtstag anstoßen konnte. In der Hinrunde seien Probleme unvermeidbar gewesen. "Wir haben gewusst, was es auch mental bedeutet, bei einer WM im eigenen Land die Kohlen aus dem Feuer zu holen", sagte der Weltmeister von 1974: "Wir hatten zehn Spieler bei der WM, die hatten jetzt ihren wohlverdienten Urlaub. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Jetzt geht es um Bayern München und sonst nichts."

Mit einer gezielten Vorbereitung und Rückkehrern wie Owen Hargreaves und Valerien Ismael, die nach ihren Beinbrüchen aber noch nicht wieder voll belastbar sind, will der Rekordmeister nach der Winterpause angreifen. "Wir sind in der Bundesliga auf Tuchfühlung zur Spitze. In der Champions League sind wir souverän weiter gekommen und haben in Real Madrid einen tollen Gegner. Das Jahr könnte nicht besser beginnen", erklärte Hoeneß angriffslustig.

"Hargreaves ist unverkäuflich"

Der Auftrag an Trainer Felix Magath und das Team um Kapitän Oliver Kahn ist unmissverständlich. "Jetzt ist harte Arbeit angesagt. Man muss die Form finden und Kondition tanken, um die schweren Wochen zu bestehen", sagte Hoeneß im sonnigen und angenehm warmen Dubai. Magath will bis zur Rückreise am 14. Januar den Konkurrenzkampf im Training und bei den Spielen um den Dubai-Cup, bei dem Benfica Lissabon, Lazio Rom und Olympique Marseille die weiteren Teilnehmer sind, neu entfachen: "Die Pause war gut. Jetzt können wir angreifen."

Auf dem Personalsektor wird sich nach der Verpflichtung von Jan Schlaudraff in Dubai wohl nichts Entscheidendes tun. Ein Wechsel von Mittelfeldspieler Hargreaves zu Manchester United ist für Hoeneß weiterhin tabu - selbst für 30 Millionen Euro. "Owen ist im Moment unverkäuflich", erklärte der Manager. Auch Magath ist das Thema leid. "Es gibt keine Personalie Owen Hargreaves. Da wird nicht diskutiert", sagte der Coach, der dagegen Hargreaves' Comeback im Bayern-Team herbeisehnt: "Owen hat uns in der Hinrunde sehr gefehlt."

Weiter Interesse an Ribery

Das Trainingslager begann jedoch mit einem Rückschlag für den 25-Jährigen. Das vor vier Monaten gebrochene Wadenbein bereitet weiterhin Probleme, wie eine Untersuchung vor der Abreise nach Dubai ergab. Der Einsatz des Mittelfeldspielers zum Rückrunden-Auftakt in drei Wochen bei Borussia Dortmund sei fraglich, so Hoeneß.

Die Vertragsverhandlungen mit Stürmer Claudio Pizarro, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, werden im Scheichtum auch nicht neu aufgenommen. "In den nächsten zehn Tagen wird gar nichts passieren", erklärte Hoeneß. Die Verpflichtung von Jan Schlaudraff von Alemannia Aachen habe allerdings keine Auswirkungen auf die Bemühungen um eine Weiterverpflichtung von Pizarro, sagte Hoeneß. Auch das Interesse am französischen Nationalspieler Franck Ribery ist durch den Schlaudraff-Transfer nicht erloschen. Dass Real Madrid den Mittelfeldspieler von Olympique Marseille verpflichten will, beunruhigt Hoeneß angeblich nicht: "Ich habe immer gesagt: Die Spieler, die wir wirklich haben wollen, die kriegen wir." (tso/dpa)

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