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Bayern München: Hoeneß steht zu deftiger Wutrede

"Populistischer Scheiß" und "Was glaubt ihr, wer ihr seid?". Nach seiner Publikumsschelte auf der Hauptversammlung des FC Bayern München erhält Manager Uli Hoeneß seine Kritik aufrecht.

"Natürlich stehe ich dazu. Ich bin der Meinung, dass wir diese Vorwürfe nicht verdient haben", sagte der Manager des deutschen Fußball-Rekordmeisters dem "Münchner Merkur". Allerdings räumte Hoeneß ein, bei seiner Wutrede am Montagabend überzogen auf die Fan-Kritik reagiert zu haben. "Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, und bei mir sind die Sicherungen durchgebrannt."

"Die Scheißstimmung, für die seid ihr zuständig"

Auf der Jahreshauptversammlung am Montagabend hatte Hoeneß für einen Eklat gesorgt, als er Unmutsäußerungen einzelner Fan-Gruppen über die schlechte Stimmung in der Allianz Arena als "populistischen Scheiß" abkanzelte. "Die Scheißstimmung, für die seid ihr doch zuständig und nicht wir. Es kann nicht sein, dass wir uns jahrelang den Arsch aufreißen und dann so kritisiert werden. Was glaubt ihr denn, wer ihr seid?", grantelte der Manager. Nach einer Welle der Empörung schlug der Vorstand am Mittwoch versöhnliche Töne an und regte ein Treffen mit den Fan-Gruppen an.

"Meine Lautstärke war sicher emotional und übertrieben", erklärte Hoeneß gegenüber der "Bild"-Zeitung. Allerdings hat er nicht das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen. "Das kann ich so nicht sagen. Ich würde sicher morgen nicht wieder so emotional reagieren. Aber wenn man mal loslegt, passiert das eben." Grundsätzlich erwartet er aber, dass sich die Lage beim FC Bayern normalisiert. "Ich gehe davon aus, dass sich diese Dinge wieder beruhigen werden."

Fans: Stimmung ist beschissen - Rummenigge hat keine Ahnung

"Die Stimmung ist beschissen, Note 6, ein totales Trauerspiel", beschrieb Felix Redetzki vom Fanclub "Red Sharks" in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" die Atmosphäre in der Allianz Arena. "Ich kenne viele Münchner, die gar nicht mehr hingehen." Zwar sei der Wutausbruch von Hoeneß "schwer verdaulich" gewesen, dennoch nahm der Fanclub-Vorsitzende den Manager in Schutz. "Uli Hoeneß beschäftigt sich zumindest damit. Ich glaube schon, dass er weiß, dass da zur Zeit etwas schief läuft. Aber jemand wie Karl-Heinz Rummenigge, der noch nie in der Südkurve war, hat doch von der Fanszene überhaupt keine Ahnung." (mit dpa)

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