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Arjen Robben wird wieder mal von einer Verletzung geplagt.

© AFP

Bayern München: Robben verletzt: Zwei Monate Pause

Schwerer Rückschlag für den FC Bayern: Der deutsche Fußball-Rekordmeister muss zwei Monate auf Arjen Robben verzichten. Bayern-Vorstandschef Rummenigge ist sauer.

Der deutsche Fußball-Rekordmeister muss mindestens zwei Monate auf seinen Star Arjen Robben verzichten - und bezahlt damit den Preis für den WM- Einsatz des niederländischen Fußball-Nationalspielers. Nach dem Ende seiner WM-Ferien wurde der 26-Jährige noch einmal in München genauer untersucht. Am Dienstag kam dann die bittere Diagnose: Muskelriss im linken Oberschenkel. "Natürlich sind wir enttäuscht und verärgert.

Wieder einmal müssen wir die Zeche dafür bezahlen, dass unsere Spieler bei der Nationalmannschaft waren", machte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge seinem Ärger Luft.

Erst die Verletzung von Abwehrchef Daniel van Buyten, dann der späte Trainings-Einstieg der WM-Fahrer, dazu noch viele Schlagzeilen um Franck Ribéry - und jetzt fehlt auch noch Robben, einer der wichtigsten Spieler in der mit der Meisterschaft und dem DFB-Pokal-Sieg gekrönten Saison 2009/2010. "Jetzt nach der Rückkehr diese Diagnose, diese Kernspinbilder. Das ist fast ein Schock", sagte Robben geknickt. "Ich bin genauso überrascht und geschockt über meine Zwangspause." Nach Bayern-Angaben war ein fünf Zentimeter großes Loch im Muskel festgestellt worden.

Robben, der lange als verletzungsanfällig galt, bei den Bayern bisher aber von größeren Blessuren verschont geblieben war, hatte sich vor der WM in Südafrika beim 6:1 der Niederländer im Test Anfang Juni gegen Ungarn am Oberschenkel verletzt. Es habe eine "aggressive Behandlung" gegeben, hatte der Turbo-Dribbler noch am Dienstagmittag berichtet. Sorge, dass er länger ausfallen würde, hatte er da keine geäußert. Aber schon damals dürfte die Verletzung schwerwiegender gewesen sein, als bekannt.

Als Star der niederländischen Mannschaft war er fit gemacht worden für die WM-Aufgabe und hatte wohl auch Schmerzmittel bekommen. "Es handelt sich um eine erhebliche Verletzung", sagte Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am Dienstag. "Ich finde es unverantwortlich, dass man die Verletzung nicht genauer diagnostiziert hat und Arjen hat spielen lassen." Nach Club-Angaben hatte der "Doc" seine Hilfe nach Bekanntwerden der Blessur Anfang Juni mehrfach angeboten - die Kollegen aus den Niederlanden kamen nicht darauf zurück. Nun kann Müller-Wohlfahrt nur noch versuchen, die Genesung des Ausnahmekönners voranzutreiben. "Der Muskelriss muss jetzt entsprechend behandelt werden, und dies dauert mindestens acht Wochen." Acht Wochen - mindestens! Robben fällt also nicht nur für den Start der Liga-Saison aus, sondern auch für den Beginn der Champions League. Länderspiele sind für den 26-Jährigen vorerst auch kein Thema.

"Ich habe mich während der WM an und für sich ganz gut gefühlt. Ich habe vier WM-Spiele gemacht und immerhin im Finale 120 Minuten gespielt", berichtete Robben. "Nach dem Finale fühlte ich mich schmerzfrei, deshalb bin ich in den Urlaub gefahren." Nicht nur, dass der Offensivmann noch an der vergebenen Riesenchance zur Führung im am Ende gegen Spanien verlorenen WM-Finale zu knabbern hat - jetzt kommt auch noch der körperliche Rückschlag hinzu.

Keinen Vorwurf gab es von Bayern-Seite an den Spieler, aber mit dem niederländischen Verband gibt es Klärungsbedarf. "Es wird in dieser Angelegenheit sicherlich gesprochen, und ich habe die Fifa bereits darüber informiert, und sie gebeten als Mediator zwischen den Parteien zu fungieren", berichtete Rummenigge.

Kaum auszudenken, wie groß der Ärger sein dürfte, wenn sich beim Testländerspiel der deutschen Auswahl am 11. August in Dänemark ein weiterer Bayern-Akteur verletzt. Trainer Louis van Gaal und die Seinen hoffen auf eine DFB-Regelung, die möglichst vielen Münchnern Zeit für die Saisonvorbereitung lässt. "Wenn wir eingeladen werden, werden wir mit Vorfreude hinfahren und wollen gewinnen", sagte der Rückkehrer Toni Kroos. Aber wenn die gerade aus dem WM-Urlaub zurückgekehrten Nationalspieler nicht berufen würden, wäre zum jetzigen Zeitpunkt auch "niemand böse". (dpa)

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