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Willy Sagnol

© ddp

Bayern München: Sagnol geht, Timoschtschuk kommt

Es war zu erwarten: Der französische Nationalspieler Willy Sagnol hat seine Karriere bei den Bayern beendet. Obwohl der Abschied Uli Hoeneß persönlich schmerzt, freut sich der Manager gleichzeitig auf einen Neuzugang.

Beim offiziellen Adieu des 31-jährigen Franzosen, der wegen anhaltender Achillessehnen-Problemen die Fußballschuhe an den Nagel hängt, ließ Uli Hoeneß die Katze aus dem Sack: Der ukrainische Nationalspieler Timoschtschuk (29) vom russischen Uefa-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg wird ein Münchner. "Ich gehe davon aus, dass er am 1. Juli hier ist", sagte der Manager des deutschen Rekordmeisters am Montag in München, "wir haben mit dem Spieler Einigkeit erzielt, nur noch nicht mit Zenit." Der Mittelfeldspieler, der einen Dreijahresvertrag erhalten und elf Millionen Euro Ablöse kosten soll, wäre der zweite Neuzugang nach Ivica Olic vom Hamburger SV.

Mit der bevorstehenden Verpflichtung des blonden Ukrainers könnte die Bayern-Dienstzeit von Mark von Bommel zu Ende gehen. Die Bayern wollen den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem Niederländer nur um ein Jahr verlängern, der Kapitän fordert aber mindestens einen Zweijahres-Vertrag. "Ich gehe davon aus, dass er bleibt", sagte Hoeneß, "wir geben ihm noch Zeit, damit er sich für uns entscheidet. Er muss das Gefühl bekommen, dass eine Entscheidung für den FC Bayern oberste Priorität hat."

Sagnols Abschied "ein Drama"

Nach dem lange erwarteten Karrierende Sagnols, der im Juli 2000 vom AS Monaco nach München gekommen war, muss der Rekordmeister eine weitere Personalstelle besetzen. "Lell, Oddo und Altintop sind gute Lösungen, aber es wird extrem schwierig, ihn zu ersetzen. Willy war einer der besten Transfers, die wir je gemacht haben", konstatierte Hoeneß, den der Abschied des kleinen Franzosen auch persönlich schmerzt. "Es ist ein Drama. Aber ich schließe nicht aus, dass verdiente Spieler wie er, Oliver Kahn oder Mehmet Scholl irgendwann in anderer Funktion zu uns zurückkehren."

Auch Sagnol hält sich die Rückkehr nach München offen. "Es ist nichts unmöglich. Die Beziehung zum FC Bayern war für mich nicht nur geschäftlich, sondern auch menschlich besonders. Ich lasse hier einen Teil von meinem Herzen", sagte der zweifache Familienvater, der sich nun vermehrt seinen Kindern widmen möchte und noch keine konkreten Zukunftspläne hat. "Ich möchte das Leben genießen. Bis zum Sommer werde ich noch in München bleiben und danach nach Frankreich umziehen." Ob er dann bei seinem ehemaligen Verein AS Monaco den Managerposten übernehmen wird, ist noch unklar. "Monaco ist eine Möglichkeit, eine unter vielen."

Für Manager Hoeneß ist indes klar, wann das Abschiedsspiel für Sagnol stattfinden soll: "Wir sind so selbstbewusst, zu glauben, dass wir Ende Mai ein größeres Fest in München haben. Dabei werden wir den Willy dann verabschieden."

Sagnol hatte mit dem FC Bayern 2001 den Titel in der Champions League geholt und zudem unter anderem fünf Meistertitel in München feiern können. Für die Equipe tricolore, mit der er 2006 Vize-Weltmeister wurde, bestritt Sagnol 58 Länderspiele, das letzte bei der 1:4-Niederlage gegen die Niederlande während der Europameisterschaft 2008.

Charlotte Schneider[dpa]

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