zum Hauptinhalt
Befreiung nach einer Stunde. Nationalspieler Thomas Müller (rechts) erlöste die Münchner gegen Wolfsburg mit seinem ersten Bundesligatreffer in dieser Saison.

© dpa

Bayern München - VfL Wolfsburg 1:0: Der Meister bleibt Dortmund auf den Fersen

Der FC Bayern feiert gegen Wolfsburg einen 1:0-Sieg und bleibt punktgleich mit dem Tabellenführer. Allerdings ließen die Münchner über weite Strecken jeglichen Esprit vermissen.

München - Wenn Pep Guardiola nach der richtigen Antwort sucht, hat das nicht zwangsläufig mit seinen Deutschkenntnissen zu tun. Am Samstagnachmittag begann sich seine Stirn schon während des Spiels gegen den VfL Wolfsburg zu runzeln. „Wir hatten ein bisschen Probleme in der zweiten Halbzeit“, gab der Trainer des FC Bayern München nach dem 1:0-Arbeitssieg zu. „Da mussten wir eine Lösung finden.“ Die sitzt beim Triple-Sieger vorzugsweise auf der qualitativ gut bestückten Reservebank, und auch dieses Mal brachten zwei Wechsel die Wende.

Den Bayern fehlte lange der Schwung der vergangenen Partien. Erst nach einer guten Stunde gelang der Befreiungsschlag gegen die gut organisierten Niedersachsen. „Die haben fast Mann gegen Mann auf dem ganzen Platz gespielt“, sagte Torschütze Thomas Müller. In der Champions League am kommenden Mittwoch bei Manchester City hoffen die Münchner auf mehr Freiraum. „Das ist eine Mannschaft, die auch den Ball haben will und spielen will“, sagte Torhüter Manuel Neuer.

Die Wolfsburger hatten sich „einen Defensivplan zurechtgelegt“, wie Trainer Dieter Hecking zugab, der kaum vielversprechende Angriffsaktionen zuließ. Christian Träsch schaffte es auf der rechten Abwehrseite, Franck Ribéry 63 Minuten lang aus dem Spiel zu nehmen. Auf der anderen Seite konnte sich auch Arjen Robben nicht durchsetzen. So waren die größten Aufreger der ersten 45 Minuten zwei Verwarnungen. Zuerst traf Bastian Schweinsteiger im Zweikampf Diego im Nacken. Der Brasilianer wälzte sich etwas zu theatralisch am Boden. Wieder auf den Füßen foulte er Philipp Lahm und sah ebenfalls Gelb. Anschließend musste er bei jedem Ballkontakt ein Pfeifkonzert der Münchner Fans über sich ergehen lassen.

Das Spiel der Bayern erinnerte an das vor zwei Wochen gegen Hannover in der Bundesliga, dem ein Donnerwetter von Sportvorstand Matthias Sammer folgte. Damals waren die Münchner allerdings mit deutlich mehr Tempo aus der Kabine gekommen, an diesem Sonnabend ließ sich zunächst bestenfalls eine kleine Steigerung nach Wiederanpfiff feststellen. Dann kam Guardiola die Lösung für die Bayern-Probleme: Er brachte Toni Kroos für den schwachen Schweinsteiger und Xherdan Shaqiri für Robben.

Über Kroos und Shaqiri kam der Ball unmittelbar nach ihrer Einwechslung zu Ribéry. Zum ersten Mal konnte sich der Franzose durchsetzen und spielte quer auf die andere Seite des Strafraums, wo Müller aus spitzem Winkel in die kurze Ecke schoss. Der VfL änderte nach dem Rückstand erst einmal die Taktik nicht und machte weiter hinten dicht. Erst in den Schlussminuten wurden sie munterer, aber ohne Erfolg.Elisabeth Schlammerl

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false