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Freude im Alltag. Bayern-Fans haben in dieser Spielzeit einigen Grund zum Jubeln.

© dpa

Bayern Münchens Rekordjagd: Bling, bling, bling!

Die Mannschaft von Bayern München eilt von einem Rekord zum nächsten. Auch mit einer Rotationself, die Trainer Jupp Heynckes zumindest in der Bundesliga nun öfters aufs Feld schicken wird.

Jupp Heynckes, das lässt sich sagen, erreicht die Jugend von heute. Anders ist nicht zu erklären, dass der bald 68 Jahre alte Trainer die Fußballer des FC Bayern, größtenteils zwischen zwanzig und dreißig Jahre jung, immer wieder zu Höchstleistungen treibt. Und auch in modernen Coachingmethoden bildet er sich stetig fort. Wenn er dann aber von seinem „Schtaff“ und seiner „Kruh“ doziert, dann klingt er doch eher wie ein Großvater, der mit seinen Enkeln über Feesbuck und diese Räppermusik debattieren möchte.

Die Aussprache von englischen Mitarbeiterbezeichnungen wie Staff und Crew beiseite, die Botschaft kommt jedenfalls an. „Der heutige Fußball ist ein Gemeinschaftswerk“, sagte Heynckes nach dem 4:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg. Das Werk war der zwölfte Sieg im zwölften Rückrundenspiel – bling, Rekord! – , das 19. Spiel ohne Gegentor – bling! –, der 25. Bundesligasieg in dieser Saison – bling! Vollendet wurde es diesmal von einer Gemeinschaft aus neun Ersatzspielern, die ins Team rotiert waren. „Wenn ich das Gefühl hätte, wir könnten mit so einer Mannschaft nicht gewinnen, würde ich das nicht tun“, sagte Heynckes, der jedem Eingesetzten Champions-League-Niveau bescheinigte. „Ich freue mich über solche Siege fast mehr, als wenn ich die gesamte Truppe dabei habe.“ Auch so kann man sich eine Restsaison interessant rotieren.

Oder auch nicht. Denn selbst Bayerns B- bis C-Elf ist offenbar zu stark für die Konkurrenz. „Klar habe ich versucht, meine Spieler damit zu motivieren, dass der eine oder andere Bayern-Spieler nicht so im Rhythmus ist“, sagte Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger. Doch schon nach fünf Minuten „habe ich erkennen müssen, dass auch sie sehr stark sind“. Selbst Bundesligadebütanten wie Emre Can (19) und Pierre Emil Hojbjerg (17) deuteten an, dass sie „Karriere machen werden“, wie Heynckes versprach.

Wo soll all das noch hinführen? „Wir wollen das Niveau in allen drei Wettbewerben weiter hoch halten“, sagte Heynckes. „Das ist dem FC Bayern selten gelungen.“ Die Bayern haben bisher 83 Tore erzielt, schaffen sie sogar – bling! – 101 Tore? „Es sind noch fünf Spiele, drei davon auswärts, das wird eng“, sagte Rummenigge, „aber wir haben eine Tordifferenz von 70, das ist ja auch ein Rekord.“ Bling ...

Mehr noch als die Rekordjagd motivieren die Bayern die kommenden Aufgaben. Am Dienstag treffen die Münchner im DFB-Pokal-Halbfinale auf Wolfsburg. „Es ist klar, dass ich die Mannschaft da anders formieren werde“, sagte Heynckes. „Deswegen habe ich heute sehr viele Spieler geschont.“ Das Ziel aller Rotationsbewegungen bleibt aber die Champions-League-Trophäe. Seinen Nachfolger Pep Guardiola wird Heynckes aber nicht über den Halbfinalgegner FC Barcelona ausfragen, „aus Respekt vor seinem alten Klub“. Genau darauf hatte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp noch öffentlich seinen „Arsch“ verwettet, dass Münchens Sportvorstand Matthias Sammer mit Guardiola, der im Sommer auf Heynckes folgt, telefonieren werde. „Ich befürchte, dann wird sein Arsch irgendwann bei uns im Museum landen“, sagte Rummenigge darauf. Zusammen mit wohl noch einigen Bling-Bling-Rekorden aus dieser Saison.

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