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Neigt sich die Tulpenzeit schon dem Ende?

© dpa

Bayerns Taktik: Louis van Gaal bleibt stur und verliert

Louis van Gaal hat viel bewegt beim FC Bayern. Doch er bleibt bei dem, was er für richtig hält. Auch im Misserfolg. Die fehlende Flexibilität könnte ihm zum Verhängnis werden.

Louis van Gaal hat viel bewegt beim FC Bayern. Er hat der Mannschaft sein System mit viel Ballbesitz und der ständigen Zirkulation der Kugel vermittelt – jetzt da der Erfolg fehlt, mögen manche sagen: eingetrichtert. Die Münchner spielen attraktiv wie seit vielen Jahren nicht, nach den Anfangsschwierigkeiten kam in der vergangenen Saison auch der große Erfolg mit dem nationalen Double, in der Champions League fand erst José Mourinho mit Inter Mailand im Finale ein Mittel gegen van Gaals Taktik und Arjen Robben. Den kann inzwischen fast jeder Gegner zustellen, und van Gaal wird für die mangelnde Flexibilität in seiner Taktik kritisiert. Ballbesitz steht für van Gaal über allem. Seine Mannschaft soll so dominant spielen wie der FC Barcelona, wo die Spieler im Gegensatz zu den von van Gaal geförderten jungen Profis dieses Spiel aber von klein auf lernen. Jetzt haben schon die Heimniederlagen gegen Borussia Dortmund und Schalke 04 gezeigt, dass van Gaal bei dem bleibt, was er für richtig hält. Gegen konterstarke Mannschaften wie die aus Hannover ist es jedoch vor allem wichtig, dass die Defensive bei den schnellen Gegenangriffen geordnet steht. Van Gaal wird zum Beispiel vorgeworfen, Neuzugang Luiz Gustavo auf der falschen Position einzusetzen. Er ließ den Brasilianer als linken Verteidiger spielen und brachte wie gestern Danijel Pranjic im defensiven Mittelfeld, zum Teil ließ er die beiden den Platz tauschen und damit auf eine gewisse Ratlosigkeit schließen. Der höhere Plan, der bei van Gaal wichtiger zu sein scheint als das aktuelle Spiel, mag der gewesen sein, dass er langfristig den lange Zeit verletzten und in Hannover erstmals wieder von Anfang an eingesetzten Toni Kroos im defensiven Mittelfeld als Nebenmann von Bastian Schweinsteiger eingeplant hat, Luiz Gustavo sollte sich schon links hinten einspielen. Pranjics Einsatz, der das Spiel mit Pässen eröffnen soll, war aber auch gestern ein Fehler. In der zweiten Halbzeit spielte er Verteidiger, geholfen hat das nicht. Mathias Klappenbach

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