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Sport: Bayers Baustellen

Bruno Labbadias Leverkusener spielen gut, unterliegen aber Jürgen Klopps Dortmundern 2:3

Jürgen Klopp gab sich Mühe, den Verlierer aufzubauen. „Leverkusen hat sehr gut gespielt, sie haben uns das Leben schwer gemacht“, sagte der neue Trainer von Borussia Dortmund. Seinem Bayer-Kollegen, dem ebenfalls neu eingestellten Bruno Labbadia, waren die netten Worte jedoch kein Trost. „Ich bin sehr enttäuscht, wir haben gekämpft und großen Aufwand betrieben. Wir hätten ein Unentschieden verdient“, sagte der Leverkusener-Coach. Er hatte Recht. Ein 2:3 (1:2) gegen den BVB hatte die Bayer-Elf am Samstag in der Arena-Baustelle beim Bundesliga-Start kassiert – und dabei sehr gut ausgesehen.

Die Partie war unterhaltsam und abwechslungsreich. Der BVB trat ohne Stürmer Mladen Petric an, denn der wird im Tausch gegen Mohamed Zidan zum Hamburger SV wechseln, das bestätigte Klopp. Außerdem soll Dortmund eine Transfersumme erhalten – angeblich 4,5 Millionen Euro. Zidan gehörte am Samstag aber noch nicht zum BVB-Kader, und so bot Klopp die Angreifer Diego Klimowicz und Nelson Valdez auf, wobei sich vor allem letzterer als gute Wahl erwies. Labbadia erlebte sein erstes Bundesliga-Gegentor als Coach bereits nach vier Minuten: Auf der linken Abwehrseite wurde Verteidiger Constant Djakba von Jakub Blaszczykowski ausgespielt. Der Dortmunder passte auf Valdez, der wiederum schneller war als Manuel Friedrich – und den Ball vorbei an Benedikt Fernandez, der den an der Schulter verletzten Keeper René Adler ersetzte, ins linke untere Eck bugsierte.

Bayer 04 gewann dennoch Kontrolle über das Spiel. Neuverpflichtung Renato zeigte ansprechende Offensiv-Dribblings und so glich Leverkusen aus. Auf Zuspiel von Kießling erzielte Helmes das 1:1, sein erstes Tor für Bayer 04. Fortan geschah aber genau das, was in der vergangenen Spielzeit ständig passiert war: Die Werkself kombinierte schön – doch es fehlte Effizienz im Abschluss. Und da die Leverkusener Abwehr nicht sicher war, schossen die Tore wieder einmal die anderen. So gelang Florian Kringe nach Valdez-Zuspiel das 1:2.

Kurz vor dem Seitenwechsel wechselte Dortmund den Torhüter, Marc Ziegler kam für Roman Weidenfeller, der sich am Knie verletzt hatte. Auch der Brasilianer Dede ging in der 72. Minute mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Platz. Doch dies schwächte die Dortmunder nicht. Sie ließen die Bayer-Elf weiter stürmen und lauerten auf Chancen. Nach Nevens Subotics 1:3 in der 49. Minute – er konnte nach einer Ecke von Hajnal frei einschießen – mühten sich die Leverkusener weiter. Auf Kießlings Anschlusstreffer ließ Bayer eine stürmische Schlussphase folgen. Fast hätte es noch geklappt: In der 90. Minute klärte Ziegler im letzten Moment gegen Theofanis Gekas. „Es fehlte uns Glück“, sagte der traurige Labbadia. Und wieder hatte er Recht.

Christiane Mitatselis[Leverkusen]

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