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Casey Jacobsen

© dpa

BBL-Finale: Hoffen auf den Basketball-Gott

Bamberg schlägt Quakenbrück im dritten Finalspiel 62:59 und braucht noch einen Sieg zum Titelgewinn.

Mit sieben Bussen und etlichen Privatwagen waren rund 1350 Fans des Überraschungsfinalisten Artland Dragons Quakenbrück nach Bamberg gekommen, um den zweiten Auswärtssieg ihres Teams zu feiern. Doch da machten die Brose Baskets im dritten Finalspiel um die deutsche Basketball-Meiserschaft nicht mit. Die Franken gewannen gestern 62:59 (35:27) und gingen damit nach 0:1-Rückstand in der Serie mit 2:1 in Führung. Sie trennt jetzt nur noch ein Sieg vom zweiten Gewinn des deutschen Meistertitels nach 2005. Am Dienstag treffen beide Teams in Quakenbrück erneut aufeinander. Gleichen die Gastgeber aus, fällt die Entscheidung erst im fünften Spiel am Donnerstag in Bamberg.

"Wir schieben jetzt keine Panik."

Erstmals in der Finalserie hat gestern die gastgebende Mannschaft ihren Heimvorteil genutzt. Aber wie schon im ersten Finalspiel in Bamberg (70:69 für Quakenbrück) und im zweiten Vergleich in Quakenbrück (77:74 für die Brose Baskets) war auch das dritte Duell nichts für schwache Nerven. Wieder trennten beide Teams am Ende nur wenige Punkte. Quakenbrücks Trainer Chris Fleming gab sich nach der zweiten Niederlage in Folge kämpferisch. "Wir schieben jetzt keine Panik. Gegen Köln waren wir im Halbfinale auch schon mit 1:2 hinten und haben uns noch durchgesetzt“, sagte er. Im fünften Halbfinalspiel demütigte sein Team die Kölner in deren Halle und siegte 84:60.

Während Quakenbrücks Profi Jan Rohdewald gestern die Freiwurfschwäche seines Teams als Grund für die Niederlage angab (14 Punkte bei 23 Versuchen), sah Fleming den Knackpunkt im zweiten Viertel. Denn nach ausgeglichenem ersten Durchgang (14:14) lagen die Gäste zur Halbzeit mit acht Punkten zurück, weil die Bamberger nach verhaltenem Beginn jetzt wesentlich aggressiver verteidigten und kaum noch freie Würfe zuließen.

"Beide Teams waren auf Augenhöhe.“

Die Quakenbrücker, bei denen Spielmacher Filiberto Rivera verletzt fehlte, kämpften sich zwar bis zur 32. Minute wieder bis auf einen Punkt heran, weil sie nach dem Seitenwechsel deutliche Vorteile beim Rebound hatten und auch von der Dreierlinie besser trafen. Aber in Führung gingen sie nicht mehr, obwohl sie beim Stand von 53:52 viermal dazu die Gelegenheit hatten. "Wir haben wieder sehr leidenschaftlich verteidigt. Damit kommen die Quakenbrücker einfach nicht zurecht“, sagte Bambergs Nationalspieler Steffen Hamann. Sein Trainer Dirk Bauermann sah dagegen kaum Unterschiede zwischen den Mannschaften: "Beide Teams waren auch heute auf Augenhöhe.“

Den Unterschied machte am Ende Casey Jacobsen. Der frühere NBA-Profi gab zu drei von den vier Körben, die die Bamberger im letzten Viertel aus dem Feld heraus erzielten, die Vorlage und erzielte den letzten selbst. Und auch die beiden Freiwürfe zum 62:59 5,4 Sekunden vor Schluss gingen auf das Konto des 26-jährigen US-Amerikaners, der mit 15 Punkten bester Werfer seines Teams war. Für die Dragons traf Center Chad Prewitt mit 15 Punkten am besten.

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