zum Hauptinhalt
Auf dem Sprung. Per Günther führte Ulm in das Finale.

© dpa

BBL-Finale zwischen Bamberg und Ulm: Die sieben Schwaben

Nach einer beeindruckenden Serie könnte die Erfolgsstory der Ulmer könnte wohl weitergehen, wenn nicht Bamberg im Finale warten würde.

Thorsten Leibenath klingt am Telefon sehr heiser, die Play-offs in der Basketball-Bundesliga haben ihren Tribut gefordert. Der Ulmer Trainer hat seine Mannschaft bereits durch zwei intensive Serien geführt, nach Siegen gegen die Baskets Oldenburg und die Frankfurt Skyliners steht Leibenaths Team sensationell im Finale um die deutsche Meisterschaft. An diesem Sonntag treten die Ulmer zum Auftakt der „Best of five“-Serie bei Titelverteidiger Bamberg an (15 Uhr, Livestream auf www.telekombasketball.de). „Wir fahren selbstbewusst nach Bamberg“, sagt Leibenath. „Die Wahrscheinlichkeiten sind aber noch klarer verteilt als gegen Oldenburg und Frankfurt.“

Nach einem schwachen Saisonstart und großen Leistungsschwankungen gingen die Ulmer nur als Tabellensiebter in die Play-offs. Umso beeindruckender waren die Siege gegen den Tabellenzweiten Oldenburg und den Tabellendritten Frankfurt, der zuvor Alba Berlin mit einem 3:0-Sweep ausgeschaltet hatte. Leibenath steht nur ein Rumpfteam zur Verfügung: Aufgrund von Verletzungen setzt er meist nur sieben Spieler ein, hinzu kommen ein paar Minuten für den 20-jährigen Joschka Ferner. Dadurch scheint die Mannschaft enger zusammengerückt zu sein, die Folge sind laut Leibenath „weniger defensive Aussetzer“ als noch während der regulären Saison. Als Vorteil will der 41-Jährige das Schrumpfen seines Teams aber noch lange nicht sehen: „Wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber zwei gesunde Spieler mehr haben.“

Die Bamberger haben den FC Bayern mit 3:0 ausgeschaltet

Verlassen kann sich der Trainer bisher vor allen Dingen auf seinen Kapitän Per Günther, der Publikumsliebling absolviert bereits seine achte Saison im orangefarbenen Trikot der Ulmer. „So stark wie jetzt hat Per aber noch nie in den Play-offs gespielt“, sagt Leibenath. „Er ist regelmäßig in der Lage, über sich hinauszuwachsen. Und er hat die Leaderrolle wirklich verinnerlicht.“ Im Auftaktspiel gegen Oldenburg erzielte der nur 1,84 Meter große Günther 35 Punkte, dieser Auftritt schien das gesamte Team zu beflügeln. Und Günther selbst trifft in den Play-offs bislang 50 Prozent seiner Dreipunktewürfe – eine überragende Quote.

Die Erfolgsstory der Ulmer könnte wohl weitergehen, wenn nicht Bamberg im Finale warten würde. „Die haben alles, was eine starke, moderne Basketballmannschaft braucht“, sagt Leibenath. „Individuelle Qualität, mannschaftliche Geschlossenheit, sie spielen sehr variabel und anpassungsfähig – ich hab keine Schwachstelle erkennen können.“ Die Bamberger haben bislang Würzburg und den FC Bayern jeweils mit 3:0 ausgeschaltet und ihre sechs Play-off-Spiele mit im Schnitt knapp 29 Punkten Vorsprung gewonnen. Insofern spricht Leibenath davon, nur eine „kleine Außenseiterchance“ zu haben – „und das soll kein Understatement sein“. Allerdings hatte auch kaum jemand den Ulmern zugetraut, überhaupt ins Finale einzuziehen. „Das ist ja das Schöne am Basketball“, sagt Thorsten Leibenath. „Ganz chancenlos ist man nie.“

Folgen Sie der Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false