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ALBA-Bonn-1310.jpgJulius Jenkins

© Engler

BBL-Spitzenspiel: Alba deklassiert Bonn

Alba Berlin hat sich im Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga für das Ausscheiden im Pokal rehabilitiert. Gegen den Dauerrivalen aus Bonn gelang der Mannschaft von Coach Luca Paviceciv ein ungefährdeter 83:48-Erfolg. Alba hat durch den Sieg die Tabellenführung ausgebaut.

Cemal Nalga fing einen Pass ab und setzte seine 130 Kilogramm in Bewegung. Mit gewaltigen Schritten walzte der 22 Jahre alte Center unaufhaltsam über das ganze Feld und wuchtete den Ball per Dunking zum 59:33 in den Korb. Als der massige Türke danach noch kurz am Ring baumelte, musste man sich Sorgen um die Stabilität der Korbanlage machen. Ein Spielabbruch wäre an diesem Abend allerdings für die Baskets Bonn auch die einzige Chance gewesen, nicht als Verlierer vom Feld zu gehen. Vor 14.500 Zuschauern in der erstmals in dieser Basketball-Saison ausverkauften Arena am Ostbahnhof  ließen die Berliner ihrem Dauerrivalen keine Chance und gewannen hochverdient 83:48 (45:21). „Mit so einer Leistung hat man in Berlin keine Chance. Das haben wir heute deutlich gezeigt bekommen“, sagte Bonns enttäuschter Trainer Michael Koch, der den Auftritt seines Teams als „emotionslos und inspirationslos“ bezeichnete: „Die Mannschaft hat sich nie aufgebäumt.“

Beide Teams waren mit Pokal-Niederlagen in das Spiel gegangen. Alba hatte am Mittwoch ein 77:79 in Bamberg hinnehmen müssen, Bonn war es beim 68:91 in Bremerhaven noch schlechter ergangen. Koch hatte deswegen vermutet, beide Mannschaften würden „mit Wut im Bauch“ auf Wiedergutmachung dringen. Anlässlich des Spitzenspiels zwischen dem Tabellenführer und dem Tabellenzweiten hatte sogar Albas Maskottchen, der Albatros, ein neues Gefieder verpasst bekommen, das Kostüm erstrahlte in leuchtendem Weiß. 

Am Anfang war es noch knapp

Am Ende des ersten Viertels lagen die Berliner knapp 17:14 vorne. Dann aber erlebten die Gäste 30 Minuten, die sie so schnell nicht vergessen werden. Alba erhöhte den Druck in der Verteidigung – und Bonn brach zusammen. Im Angriff gelang den Bonnern nun überhaupt nichts Sinnvolles mehr, gehetzt von der Berliner Verteidigung erzielten sie minutenlang keinen Korb. Alba setzte sich erst auf 22:14 ab, dann auf 33:16 und 41:20. Gegen den 36 Jahre alten Bonner Center Chris Ensminger schickte Pavicevic immer wieder frische Gegenspieler aufs Feld, besonders Schwergewicht Nalga brachte den erfahrenen US-Amerikaner völlig aus dem Konzept. Aus Ensmingers weit aufgerissenen Augen sprach Verzweiflung, als er seine 2,09 Meter immer wieder zu den Schiedsrichtern hinab beugte, um sich wild gestikulierend zu beschweren. Als Koch seine Spieler zu einer Auszeit zusammenrief, konnte sich Albas Blagota Sekulic ein breites Grinsen nicht verkneifen. Die Berliner gewannen das zweite Viertel mit 28:7, das Spiel war entschieden. 

Zum Beginn der zweiten Hälfte war den Gästen anzusehen, dass sie nicht mehr an eine Wende glaubten. Gegen die nun äußerst selbstbewussten Berliner und die beeindruckende Kulisse in der Großarena gelang ihnen weiter fast gar nichts. Julius Jenkins, am Ende mit 22 Punkten bester Werfer des Spiels, traf auf der anderen Seite nach Belieben. Albas Vorsprung wuchs und wuchs, Trainer Luka Pavicevic konnte sich den Luxus leisten, seine Leistungsträger für das wichtige Eurocup-Spiel am Dienstag in Saloniki zu schonen und auch Neuzugang Lucca Staiger zu seinen ersten Minuten im Alba-Trikot zu verhelfen. Der 21 Jahre alte Nationalspieler blieb in knapp vier Minuten Spielzeit ohne Punkt. Dem Jubel des Publikums bei der Schlusssirene tat das aber keinen Abbruch.

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