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Vierte. Mehr war in diesem verregneten Rennen für Ina-Yoko Teutenberg nicht drin.

© AFP

Bedröppelt im Regen: Ina-Yoko Teutenberg wird Vierte im Straßenradrennen

Beim Sieg der Holländerin Marianne Vos wird Ina-Yoko Teutenberg im Straßenrennen der Frauen Vierte. Die Briten hingegen dürfen ihre erste Medaille bejubeln.

London - Im strömenden Regen stand Ina-Yoko Teutenberg auf der Londoner Prachtstraße The Mall mit gesenktem Kopf über ihr Rad gebeugt und trauerte dem verpassten Edelmetall nach. „Der vierte Platz ist schon doof“, zog sie ein trauriges Fazit des Frauen-Rennens. 24 Stunden zuvor waren die Männer des Bundes Deutscher Radfahrer bei der Medaillenvergabe ebenfalls leer ausgegangen.

Hinter einem Ausreißertrio gewann Teutenberg den Spurt des Hauptfeldes und rollte nach 140 Kilometern als Vierte über die Ziellinie vor dem Buckingham-Palast. Über den möglicherweise entgangenen Sieg wollte die Beste des deutschen Quartetts nicht spekulieren. „Ich weiß nicht, ob ich den Spurt auch gewonnen hätte, wenn das Feld komplett angekommen wäre“, sagte die 37-Jährige aus Mettmann, die das letzte Olympia-Rennen ihrer Karriere bestritt.

Die Niederländerin Marianne Vos wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich im eiskalten Regen die Goldmedaille. Kleiner Trost für die Briten, die am Samstag das Scheitern ihrer Tour-de-France-Helden Bradley Wiggins und Mark Cavendish erlebt hatten: Elizabeth Armitstead holte Silber und damit das erste Edelmetall für die Gastgeber vor der Russin Olga Sabelinskaja. Die drei hatten zusammen mit der Amerikanerin Shelley Olds, die später zurückgefallen war, knapp 50 Kilometer vor dem Ziel erfolgreich attackiert. Diesmal profitierte von diesem Szenario nicht ein umstrittener Außenseiter wie Alexander Winokurow bei den Männern, sondern die Favoritin.

„Da hättest du eine Schablone drauflegen können. Das lief heute genau wie gestern das Männerrennen“, sagte Bundestrainer Ronny Lauke. Im Verfolgerfeld hatte zunächst vor allem Judith Arndt für die Pace gesorgt. „Die Ausreißerinnen fuhren auf dem kurvenreichen Kurs schneller als das Feld. Wir haben alles versucht – aber vergeblich.“

Die 25-jährige Vos ließ sich nicht von ihrem Weg abbringen. Sie hatte in dieser Saison vor dem Start in London schon 14 Rennen – darunter den Giro d’Italia – gewonnen. Doch nach ihrem WM-Titelgewinn in Salzburg 2006 hatte sie bei allen folgenden Großereignissen immer mit Rang zwei zufrieden sein müssen. Nun ist sie am Ziel. „Nach dieser fantastischen Saison ist das großartig“, sagte sie atemlos und durchnässt, aber glücklich. „Nach der Enttäuschung vom Straßenrennen in Peking habe ich vier Jahre auf solch einen Triumph gewartet.“THE MALL] dpa

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