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Sport: Befreiungsschlag am Bodensee

Dem SCC fehlt nach 3:2 nur noch ein Sieg zum Titelgewinn

Berlin (fmb). Kaweh Niroomand hat gestern Abend einen guten Rotwein getrunken. Sekt öffnete er noch nicht, er ist ein vorsichtiger Mann. Der SC Charlottenburg ist schließlich noch nicht Deutscher VolleyballMeister, aber er hat seit gestern gute Chancen, seinen erfolgreich Titel zu verteidigen. 3:2 (22:25, 25:18, 21:25, 25:20, 15:13) hat der SCC auswärts das dritte Finalspiel gegen den VfB Friedrichshafen gewonnen, in der Serie „Best of five“ führen die Berliner jetzt 2:1. „Sensationell, dieser Sieg“, sagte SCC-Manager Niroomand. Schon am Sonnabend hatte der SCC in Friedrichshafen gewonnen. Dieser Sieg im ersten Spiel am Bodensee war extrem wichtig, sagte Niroomand. „Vor der Partie standen wir mit dem Rücken zur Wand. Ach was, wir waren schon in die Wand eingemeißelt.“ Denn der VfB hatte das erste Finalspiel in Berlin gewonnen. „Am Sonnabend stand das Team deshalb unter Höchstspannung. Und ich hatte Angst, dass sich am Sonntag diese Spannung nicht noch mal aufbauen lässt“, sagte der SCC-Manager.

Im ersten und in Teilen des zweiten Satzes war es auch so. In dieser Phase unterliefen den Berlinern immer wieder Fehler, in allen Bereichen. Die SCC-Mängelquote war hoch und der VfB Friedrichshafen natürlich hoch motiviert. Eine zweite Niederlage in eigener Halle wollte VfB-Coach Stelian Moculsecu unbedingt vermeiden. Doch Mitte des zweiten Satzes fingen sich die Gäste. Sie wurden stabiler, die Fehlerquote nahm stark ab, dafür aber steigerte sich die Mannschaft von Trainer Mirco Culic kämpferisch ganz enorm. Zum besten Spieler des Teams avancierte Sebastian Prüsener. Der Außenangreifer überzeugte sowohl im Angriff als auch bei den Aufgaben.

Die Spannung, welche die Mannschaft am Sonnabend aufgebaut hatte, spürte sie nach der eher durchwachsenen Anfangsphase wieder. Vor allem im vierten Satz überzeugte das Team von Trainer Culic. Im fünften Satz lag der SCC sogar 6:1 in Führung, doch Niroomand hatte auch zu diesem Zeitpunkt Zweifel, dass es zum Sieg reichen würde. Erst als der Matchball verwandelt war, löste sich seine Anspannung und die der Mannschaft. Der SCC trifft jetzt am Sonnabend im vierten Spiel auf Friedrichshafen, diesmal aber in Berlin. Sollte der VfB gewinnen, käme es am Sonntag zur entscheidenden Partie. Aber Niroomand ist ganz auf den Sonnabend fixiert: „Die Mannschaft muss wissen, dass sie nur einen Schuss frei hat.“

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