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Sport: Begrenzter Fortschritt

Kramnik bleibt bei der Schach-WM in Führung

Dank fehlerlosem Spiel hält Weltmeister Wladimir Kramnik bei der Schach-WM im schweizerischen Brissago eine 2,5:1,5-Führung. Sein Herausforderer Peter Leko hat sich nach drei Remis in Folge von seiner Auftaktniederlage erholt. „Ich fühle mich jetzt im Match“, sagte Leko nach der vierten Partie. Der Ungar eröffnet am Samstag die fünfte von insgesamt 14 zu spielenden Partien.

Kramnik – Leko (4. WM-Partie): 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 (Während Kramnik als Nachziehender bislang beide Male 2....Sf6, also Russisch eröffnete, hat Leko für diesen Wettkampf offenbar das klassische Spanisch als Hauptverteidigung vorbereitet.) 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0–0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0–0 8.h3 Lb7 9.d3 d6 (Leko weicht von der ersten Partie ab, in der 9...Te8 10.Sc3 Lb4 geschah.) 10.a3 Sd7 11.Sc3 Sd4 (Ein seltener Zug. Seine Spielidee sei es gewesen, meinte Leko, nach 12.Sxd4 exd4 einen zweischneidigen Stellungstyp anzustreben, mit dem Kramnik wenig Erfahrungen habe.) 12.La2 (Nach 40 Bedenkminuten entschließt sich Kramnik, den Angriffsläufer zurückzuziehen, er gestattet Schwarz jedoch damit, den passiven Läufer e7 abzutauschen.) 12...Sxf3+ 13.Dxf3 Lg5 14.Lxg5 Dxg5 15.Sd5 c6 16.Se3 g6 17.Tad1 (Die weißen Leichtfiguren stehen zurzeit etwas günstiger als die schwarzen, andererseits ist Lekos Stellung fest. Weiß plant c2-c3 und d3-d4, Schwarz ggf. ...Kg7 und ...f5.) 17...Tad8 18.c3 c5 19.Ld5 Lc8! („Es erscheint vielleicht etwas sonderbar, warum sollte Schwarz seinen schlechten Läufer nicht gegen den guten weißen abtauschen“, erläuterte Leko hinterher. „Aber dann käme der weiße Springer nach d5 und Schwarz hätte keine Zeit ihn wieder rauszuschmeißen.“ Außerdem könne der Läufer auf c8 bald viel besser stehen als der auf d5, etwa nach ...Kg7 und ...f5.) 20.b4! Sb6 21.c4 Sxd5 22.Sxd5 Le6 (Zu einem angenehmeren Endspiel für Weiß führte 22...f5?!, z.B. 23.exf5 Lxf5 24.De3 Dxe3 25.Txe3 cxb4 26.axb4.) 23.bxc5 dxc5 24.Tb1 Tb8 25.cxb5 (Auf 25.Sc7 plante Leko die Remisabwicklung). 25...bxc4 26.Txb8 Txb8 27.Sxe6 fxe6 28.dxc4 Df4!, z.B. 29.Dd3 Tb2 30.Dd8+ Df8 31.Dh4 Df4.) 25...Lxd5?! (Ein „unakkurater Zug“, meinte Kramnik im Nachhinein. Nach 25...axb5 26.Sc7 b4 „wäre es einfach remis“. Nach 25...Lxd5 habe Weiß gewisse Gewinnchancen erhalten.) 26.exd5 axb5 27.d6! b4 28.a4 Tfd8 29.Dd5 Df6 30.Dxc5 (Falls 30.Txe5, so nicht 30...Dxd6?? 31.Te8+!, sondern 30...Txd6 31.Dxc5 Txd3 32.Txb4 Dxe5 33..Dxe5 Txb4, und es wäre zufällig ein fast identisches Endspiel wie in der ersten Partie entstanden, diesmal allerdings mit vertauschten Rollen.) 30...Dxd6 31.Dxd6 Txd6 32.Txe5 b3! (Genauer als 32...Txd3? 33.Tb5!, mit weißem Vorteil.) 33.Tb5 Ta8! 34.T1xb3 Txa4 (Weiß hat einen Mehrbauern, doch der ist schwerlich zu verwerten.) 35.Tb6 Td7 36.Tf6 Ta1+ 37.Kh2 Td1 38.Tf3 (Weiß, mit seinen Türmen an den Mehrbauern gebunden, kann keine Fortschritte mehr machen.) 38...h5 39.h4 Td2 40.g3 Kg7 41.Kg2 Td1 42.Te3 Kh7 43.Kf3 Td2 remis.

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