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Deutsche Nationalmannschaft

© dpa

Bei Finaleinzug: Löws Elf will in Berlin feiern

Die Nationalelf plant für den Fall ihres Finaleinzugs ein Fest am Montagabend nach der EM am Brandenburger Tor. Auch Xavier Naidoo könnte wieder singen. Die Stars reißen sich jedenfalls um die Plätze auf der Bühne

Fehlt nur noch ein Sieg, dann gibt es ein riesengroßes Sommerfest mit prominenten Gästen in Mannschaftsstärke: Die Nationalelf plant im Falle eines Finaleinzugs am Montag nach der EM einen Auftritt in Berlin am Brandenburger Tor – wie bei der WM vor zwei Jahren, als sie gemeinsam mit mehr als einer halben Million Fans dort feierte.

Je nachdem, wo man fragt, gibt es jedoch eine offizielle und eine inoffizielle Version dieses Plans. Die offizielle bekommt man im Quartier der deutschen Nationalmannschaft im Tessin von Oliver Bierhoff. „Es wäre verkehrt, jetzt daran zu denken“, sagte der Manager der Nationalmannschaft, es wäre respektlos der türkischen Mannschaft gegenüber, und es würde der eigenen Konzentration schaden. „Für die Türken wird das Halbfinale ein Staatsereignis. Wir wollen uns jetzt nur auf das Spiel am Mittwoch konzentrieren.“ Für weitere Planungen habe man noch „genügend Zeit, wenn wir das Spiel in Basel gewonnen haben“.

Die inoffizielle Version erhält man in Berlin. Gerald Ponesky, Geschäftsführer des Fanmeilen-Veranstalters Compact-Team sagt: „Es gibt Planungen, auch wenn die deutsche Mannschaft Zweiter wird.“ Vom Auftritt der Nationalelf hat er eine klare Vorstellung: „Wunderschönes Wetter und 500 000 Fans, die den Europameister feiern.“ Mit ihm hätten inzwischen schon alle Kontakt aufgenommen, „auch der Deutsche Fußball-Bund“. Aber auch diejenigen, die gerne die Aufmerksamkeit für sich nutzen möchten. „Es gibt Anfragen von allen, die in diesem Jahr einen Hit geschrieben haben. Das wird das Medienereignis des Jahres.“

Ponesky hat allerdings schon einen besonderen Musikwunsch: Xavier Naidoo, der vor zwei Jahren schon die Europameisterschaft angesungen hatte und sein Lied jetzt zu Ende bringen könnte. Auch die Sportfreunde Stiller waren damals aufgetreten. Bürokratische Hindernisse dürfte es jedenfalls nicht geben. Senatssprecher Richard Meng sagte: „Wir würden uns riesig freuen, wenn es dazu käme. Ich sehe keine Probleme, Platz und Bühne bis Montag frei zu halten.“

Anfang dieser Woche werden sich ARD und ZDF zusammensetzen, um über den Ablauf der möglichen Feier zu reden. Dabei wird es sicher auch um den Zeitpunkt gehen. Bei der WM hatte die deutsche Mannschaft mit den Fans sonntagmittags gefeiert, am Montag wäre ein Termin am Abend am sinnvollsten.

Womit sich keiner befassen möchte: Sollte das deutsche Team das Finale verpassen, wird es sehr wahrscheinlich nicht nach Berlin fahren. In der engeren Wahl steht dann Frankfurt am Main. Auf dem Balkon des Römer hatten sich in der Vergangenheit häufig erfolgreiche deutsche Mannschaften präsentiert, vor zwei Jahren allerdings brach die Nationalelf mit dieser Tradition. Ob dieses Mal wie vor zwei Jahren auch die Mannschaft selbst die Entscheidung trifft, ist bislang unklar. Sicher ist nur, dass die Mannschaft im Erfolgsfall eine möglichst große Masse erreichen möchte. Das hatte Oliver Bierhoff schon vor ein paar Tagen angedeutet, nachdem immer wieder Kritik an der Abschottungspolitik aufgekommen war. Weder im Trainingslager auf Mallorca, noch im Tessin, wo die deutsche Mannschaft ihr EM-Quartier hat, ist es zu einem öffentlichen Training gekommen. Bierhoff hatte dies mit Problemen bei Sicherheit und Organisation begründet. Das bislang letzte öffentliche Training fand drei Tage vor dem EM-Qualifikationsspiel im November gegen Wales in Frankfurt am Main statt. Damals kamen 31 000 Fans ins Stadion.

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