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Sport: Beim Supercup jetzt nur noch um Platz fünf Deutschlands Handballer

unterliegen auch Russland

Eine Serie ist beendet. Zum ersten Mal unter der Regie von Bundestrainer Heiner Brand seit 1997 wird die deutsche HandballNationalmannschaft nicht im Finale des Supercups stehen. Schlimmer noch: Nach einem 34:36 (18:18) gegen Russland vor 5100 Zuschauern in der Magdeburger Bördelandhalle wurde nach vier erfolgreich gespielten Turnieren bei der 14. Auflage sogar das Halbfinale verpasst. Knapp drei Monate vor der Europameisterschaft in der Schweiz bleibt dem nach wie vor von Ausfällen einiger Leistungsträger geschwächten Team nur das Spiel um Platz fünf gegen Weltmeister Spanien am Samstag in Halle/Westfalen.

Am fehlenden Kampfgeist lag es nicht. Diesmal ging insbesondere Andrej Klimowets besonders motiviert ins Spiel und riss zunächst das ganze Team mit. Er warf nicht nur den ersten Treffer und kassierte im Übereifer die erste Zeitstrafe, sondern schuf im Angriff viele Lücken für die Werfer aus der zweiten Reihe. Das klappte gut, Regisseur Frank von Behren und Christian Zeitz waren erfolgreich, und Ives Grafenhorst, der schnelle Linksaußen, nutzte seine Chancen ebenfalls. Nur der lange Pascal Hens auf der halblinken Position fiel deutlich ab. Auf seiner Seite fielen in der Abwehr durch Alexej Peskow allein sechs russische Treffer. Hätte Henning Fritz im Tor anfangs nicht so stark gehalten, einen Siebenmeter und sechs klare Chancen in 1:1-Situationen vereitelt, die Russen wären in der ersten Halbzeit davongezogen. Aus dem guten Start der Deutschen bis zum 8:6 (15. Minute) war zwischenzeitlich bereits ein 11:13-Rückstand geworden. Die 6:0-Deckung wirkte wie am Vortag gegen Kroatien erneut unsicher.

Russland, das Team von Trainer Wladimir Maximow, spielte unspektakulär, aber effektiv. Mit 14 Spielern vom Champions-League-Teilnehmer Medwedi Moskau angereist, erwies sich der Ex-Weltmeister als eingespielt. Selbst eine Rote Karte für den Halblinken Alexej Rastwortsew in der 18. Minute steckte er locker weg. Dass es dennoch 18:18 zur Halbzeit stand, war dem Kampfgeist beim Europameister und Olympiazweiten Deutschland geschuldet.

Mit dieser Einstellung wäre den Deutschen beinahe noch die Überraschung gelungen, nachdem sie in der zweiten Halbzeit schnell in großen Rückstand (20:26, 24:30) geraten waren. Doch vor allem der Magdeburger Rechtsaußen Christian Sprenger, mit acht Treffern der erfolgreichste Torschütze im Team, sorgte immer wieder für Hoffnung. 34:34 stand es zwei Minuten vor dem Abpfiff, aber ausgerechnet da unterlief Hens im Angriff erneut ein Fehlabspiel. Da handelten die Russen cleverer und zogen letztlich verdient gemeinsam mit Kroatien in der Gruppe A ins Halbfinale ein.

Auch nicht unter die besten Vier kam überraschend Weltmeister Spanien. Nach dem 26:28 gegen Frankreich gab es für das Team des Erfolgstrainers Juan Carlos Pastor gegen Schweden ein 24:32. Selbst eine Überzahlsituation von 6:3-Spielern beim 18:24 (41. Minute) konnte der Favorit nicht nutzen. Erfolgreichste Werfer beim Sieger waren die beiden Kieler Bundesligaspieler Stefan Lövgren und Tim Andersson mit jeweils acht Toren. Zwischen Frankreich und Schweden geht es heute in Bremen um den Sieg in der Gruppe B.

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