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Sport: Bergen dreht ein paar Extrakringel

Eisbären-Profi gibt beim 5:2 über Hannover sein Comeback

Berlin. Ausgelassen fröhlich begann der gestrige Eishockey-Nachmittag im Sportforum Hohenschönhausen. Es war 18.27 Uhr, drei Minuten vor Spielbeginn, da veranstalteten die Fans der Eisbären in der Halle einen gewaltigen Lärm. Der Mann mit der Nummer 17 auf dem Trikot lief aufs Eis. Endlich, mag mancher Anhänger gedacht haben. Brad Bergen absolvierte das erste Spiel für die Berliner seit er am 10. September aus Schweden zurückgekehrt ist. Dort war der Verteidiger mit Mannschaftskamerad Yvon Corriveau zu Unrecht wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung von den schwedischen Behörden festgehalten worden.

Corriveau fehlte gestern allerdings noch, dafür durfte sich Bergen vor dem ersten Bully gegen die Hannover Scorpions dann ausführlich und allein feiern lassen. Gut gelaunt winkte der Rückkehrer den Anhängern zu. 60 Spielminuten später war seine Laune noch besser: Bergens Comeback war geglückt, die Eisbären hatten ihre Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) durch einen 5:2 (1:1, 2:1, 2:0)-Erfolg gegen Hannover erfolgreich verteidigt.

Bergens erster Einsatz in dieser DEL-Saison verlief ansprechend: Seine erste Puckberührung hatte er erst nach 228 Sekunden, obwohl er in der Startformation war. Bergens erster Schuss aufs Tor? Fehlanzeige. Aber dafür verrichtete der 37-Jährige sehr solide Arbeit in der Defensive. Nicht allen Kollegen des Verteidigers konnte bei den Eisbären ein ähnlich gelungener Auftritt attestiert werden. Nach einem frühen Tor von Rob Leask lief gestern doch lange recht wenig bei den Berlinern zusammen. Die biederen Scorpions attackierten die Eisbären früh und zwangen die Berliner zu einer erstaunlich hohen Fehlerquote.

Den verdienten Ausgleich für Hannover erzielte Thomas Dolak bereits in der 13. Minute. Und nach einem Fehler von Eisbären-Torwart Rich Parent gelang Björn Bombis dann anfangs des zweiten Abschnitt das 2:1 für die Scorpions. Längst war es still geworden im Sportforum. Anlass zu Optimismus bestand eigentlich auch nicht – bis zur 34. Minute, da erwischten die Eisbären furiose 24 Sekunden. Zunächst stocherte Denis Pederson den Puck ins Hannoveraner Tor und nur wenig später verwertete Mark Beaufait seine dritte blendende Torchance.

Es stand 3:2 für die Berliner, und weil sie im letzten Abschnitt konzentrierter zu Werke gingen als zuvor, nahm ihr Erfolg noch deutliche Dimensionen an. Leask schoss noch zwei weitere Tore zum Endstand. Der sonst so stille und unauffällige Verteidiger wäre mit drei Toren der Held des Tages gewesen, wenn, ja wenn die Fans nicht einen anderen gefeiert hätten. Brad Bergen musste nach der Schlusssirene noch ein paar Extrakringel auf dem Eis drehen.

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