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Berlin - Nürnberg: Raffael versöhnt die Hertha-Fans

Beim letzten Auftritt vor heimischem Publikum tut sich Hertha über weite Strecken der Partie schwer. Nürnberg stemmt sich gegen den drohenden Abstieg - aber ein Jan Koller im Sturm reicht nicht, um gegen die Hauptstädter zu gewinnen.

Hertha BSC hat sich mit einem Sieg von seinen Zuschauern verabschiedet, der 1. FC Nürnberg steht weiter am Abstiegs-Abgrund. 47.072 Zuschauer im Berliner Olympiastadion mussten am Samstag bis zur 74. Minute warten, bis sie der Brasilianer Raffael mit seinem Tor zum 1:0 (0:0) gegen den "Club" erlöste. Damit gelang den Berlinern, die sich in der Tabelle weiter nach oben orientierten, bei sommerlichen Temperaturen im letzten Heimspiel der dritte Sieg in Serie.

Die Nürnberger, die im Vorjahr an gleicher Stelle Pokalsieger gegen Stuttgart geworden waren, setzten ihre "schwarze Serie" in Berlin fort: Ihr letzter Sieg im Olympiastadion liegt knapp 17 Jahre zurück. Am nächsten Samstag kann sich der FCN aber mit einem Heimsieg gegen Schalke noch retten, wenn Bielefeld in Stuttgart nicht gewinnt.

In den ersten 20 Minuten hatten die Gäste größere Spielanteile, ohne allerdings eine hundertprozentige Torchance herauszuspielen. In der 12. Minute rettete Hertha-Keeper Jaroslav Drobny nach einem platzierten Schuss des Griechen Angelos Charisteas. Ansonsten sorgte der sperrige Jan Koller, Nürnbergs einzige echte Sturmspitze, noch für ein wenig Unruhe vor dem Berliner Strafraum. Aber zu oft war er auf sich alleine gestellt.

Nur teilweise guter Fußball

Hertha spielte anfangs abwartend gegen eine Nürnberger Elf, die zwar beherzt nach vorne spielte, aber keineswegs den Eindruck erweckte, als wolle sie die Chance auf den Klassenverbleib mit allen Mitteln am Schopfe packen. Nachdem sich der Gastgeber im letzten Heimspiel akklimatisiert hatte, lief es für die Herthaner, die nicht immer zimperlich in ihren Mitteln waren, im letzten Drittel der ersten Hälfte besser. Der mitunter etwas zaghaft wirkende Brasilianer Raffael hatte zwei Chancen auf dem Fuß (27./38.). Die bis dahin größte Chance vergab Hertha-Torjäger Marko Pantelic (43.), als er nach einem Freistoß des agilen Rudolf Skacel allein vor dem FCN-Torhüter Daniel Klewer stand, aber den Ball nicht über die Linie bekam. Vorher hatte Gojko Kacar den Skacel-Ball mit dem Kopf verfehlt.

Nach dem Wechsel verflachte die Partie zunächst. Die Herthaner mühten sich mehr schlecht als recht vor dem Strafraum der Gäste. Raffael hatte in der 73. Minute das 1:0 auf dem Fuß, als er sich nach einem sehenswerten Dribbling im Nürnberger Strafraum durchsetzte, dann im Abschluss aber patzte. Eine Minute später hatte er nach seinem vierten Saisontreffer dann aber doch noch Grund zum Jubel - und die Fans waren mit einem Spiel versöhnt, das nur teilweise guten Fußball und Dramatik bot. Die unglücklichen Nürnberger verließen den Rasen mit gesenkten Köpfen und setzen nun Hoffnungen auf das Saison- Finale gegen Schalke und die mögliche Schützenhilfe der Stuttgarter.

Andreas Zellmer[dpa]

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