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Sport: Berlin, Perugia, Rottenburg SCC geht selbstbewusst in den Challenge Cup

Berlin - Jaroslav Skach hat eine genaue Vorstellung davon, was ihn heute in Perugia erwartet. „Ich denke, das Netz ist genauso hoch, das Feld ist genauso groß und die auf der anderen Seite wollen auch gewinnen“, sagt der SCC-Kapitän grinsend.

Berlin - Jaroslav Skach hat eine genaue Vorstellung davon, was ihn heute in Perugia erwartet. „Ich denke, das Netz ist genauso hoch, das Feld ist genauso groß und die auf der anderen Seite wollen auch gewinnen“, sagt der SCC-Kapitän grinsend. Und stellt gleich noch eines klar: Er und seine Kollegen reisen ganz sicher nicht nach Mittelitalien, um sich die Landschaft in der Region Umbrien anzuschauen. Auch wenn die Berliner Volleyballer im Final Four des Challenge Cups höchstens Außenseiterchancen haben, strotzt die Mannschaft nach zuletzt acht Siegen in Folge vor Selbstbewusstsein. „Natürlich wollen auch wir gewinnen“, sagt Skach.

Der sportliche Optimismus des erfahrenen tschechischen Zuspielers in allen Ehren, aber dass der SCC am Sonntag als Cup-Sieger aus Italien zurückkehrt, ist höchst unwahrscheinlich. Schon das Erreichen des Final Four war ein großer Erfolg, dort allerdings treffen die Berliner nun ausgerechnet auf den Gastgeber RPA Perugia (16.30 Uhr); das zweite Halbfinale bestreiten der tschechische Klub Dukla Liberec und Mladost Zagreb aus Kroatien. „Wir haben die ungünstigste Ausgangslage“, sagt SCC-Manager Kaweh Niroomand. „Wir haben als einziges Team ein Auswärtsspiel und dann auch noch gegen den stärksten Gegner.“ Der Tabellenneunte der italienischen Serie A, der stärksten Volleyball- Liga der Welt, ist der große Titelfavorit. „Es wäre vermessen zu sagen, wir haben eine Chance dort“, gibt Kaweh Niroomand zu.

Warum also nicht gleich in Berlin bleiben, um sich auf die zweite Viertelfinal- Begegnung der Play-offs am Mittwoch in Rottenburg vorzubereiten – zumal der Verein durch die Reisen im Europacup in dieser Saison Mehrausgaben von rund 60 000 Euro hatte? Für die SCC-Profis um Trainer Andrej Urnaut ist das keine Frage. Gerade der straffe Spielrhythmus, der den Berlinern seit Jahresbeginn nahezu jede Woche zwei Spiele abverlangt, hat diese Mannschaft zusammengeführt. Was im Oktober als unsortierter Haufen mit zu vielen Einzelinteressen begann, ist heute eine eingespieltes Team, das zum rechten Zeitpunkt offenbar auf dem Höhepunkt seines Könnens angekommen ist. „Dieser Rhythmus tut uns gut“, sagt Jaroslav Skach. „Wir spielen immer besser, weil Spielen besser ist als nur Trainieren.“

Und da ist noch etwas: Ein Erfolg im drittwichtigsten europäischen Wettbewerb könnte die verkorkste Saison doch noch in eine erfolgreiche ummünzen. Denn in der Meisterschaft wird aufgrund des schlechten Saisonstarts für den SCC im Normalfall bereits im Halbfinale gegen Friedrichshafen Schluss sein.

Wäre da nicht eine Prämie angebracht, sollten die Berliner unerwartet doch den Titel in Perugia holen? „Prämien gibt’s nicht“, sagt der Manager bestimmt. „Ich lasse mir ja auch keine Prämie auszahlen für 14 Minuspunkte in der Hauptrunde.“

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