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Hatte Grund zur Freude. Volleys-Trainer Mark Lebedew.

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Berlin Volleys: Hellwach im Derby

Nach dem Champions-League-Spiel in Montenegro hätten die Spieler der BR Volleys eigentlich erschöpft sein müssen, doch von Müdigkeit war bei den Berliner im Derby gegen Königs Wusterhausen nichts zu spüren: Sie siegten 3:0.

Fast wirkte es so, als seien es die Netzhoppers Königs Wusterhausen, die übermüdet waren. Apathisch sahen sie zu, wie der Ball zum ersten Satzverlust auf den Boden schwebte, später verwechselten sie beim Auswechseln die Holzkellen mit den Rückennummern, dann rutschte der Libero bei einer Annahme aus. Am Ende verloren die Brandenburger das Derby bei den BR Volleys 0:3 (14:25, 18:25, 13:25) vor 4163 Zuschauern in der Schmelinghalle.

Dabei waren es die Gastgeber, die erst 20 Uhr am Abend zuvor aus Montenegro in Berlin gelandet waren. Die Champions-League-Niederlage in Budva war dazu noch über fünf Sätze gegangen. „Da war es wichtig, dass wir sofort wieder gewinnen, ein Derby ist ja nicht unwichtig“, sagte Trainer Mark Lebedew, der von der konstantesten Leistung über drei Sätze der ganzen Saison sprach. Zuletzt hatte der Australier schon Fortschritte beobachtet, die andeuteten, dass die Berliner wieder auf dem Weg zur Form der Vorsaison sind. „Uns hat heute geholfen, dass wir frische Luft und frisches Blut hineingebracht haben“, sagte Lebedew und meinte damit die vielen Wechsel, die er vornahm.

Seine Formation wechselte er im Spiel immer wieder durch, die Shoji-Brüder Kawika und Erik schonte er komplett, dafür durfte Sebastian Kühner zur Abwechslung einmal durchspielen. Der Nationalspieler, der zuletzt mit WM-Bronze gewonnen hatte, wurde auch gleich zum wertvollsten Berliner Spieler der Partie gewählt. „Wir sind über die Stimmung in der Halle gleich ins Derby gekommen“, lobte Kühne das Publikum. Der Sieg war eigentlich die gesamte Spielzeit über ungefährdet. „Es war schön zu sehen, dass wir es drauf haben, unser Niveau über die ganze Strecke zu halten“, sagte Kühne.

Er hätte auch sich selbst damit meinen können. Normalerweise ist der 27-Jährige als Zuspieler nur die Nummer zwei hinter Kawika Shoji. „Ich kann mit der Rangfolge locker leben“, sagte Kühne, er wolle sich nicht in den Wunsch nach mehr Spielzeit hineinsteigern. „Ich bin froh, dass ich die Jungs entlasten kann.“ Dabei sah eher Aufsteiger Königs Wusterhausen so aus, als hätte er am Samstagabend Entlastung gebraucht.

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