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Berliner Pokalfinale: Union gegen TeBe: Prestige gegen Ehrgeiz

Das Finale zweier Traditionsklubs: Der 1. FC Union und Tennis Borussia treffen heute Abend im Berliner Pokal-Endspiel im Jahnsportpark aufeinander.

Uwe Neuhaus hat ein Problem: Der Fußballtrainer des Noch-Drittligisten 1. FC Union möchte das Berliner Pokalfinale gegen den Noch-Oberligisten Tennis Borussia gewinnen, das heute um 19 Uhr im Jahnsportpark angepfiffen wird. Allerdings will der Favorit so wenig wie möglich Aufwand betreiben, weil der Aufstieg in die Zweite Liga rechnerisch noch nicht sicher ist. „Die Partie gegen Jahn Regensburg am Sonnabend stufe ich höher ein. Das ist jetzt für uns das wichtigste Saisonspiel überhaupt“, sagt Neuhaus. Mit einem Sieg gegen Regensburg wäre Union durch.

In den bisherigen sechs Pokalspielen dieser Saison ließ Neuhaus vor allem die zweite Reihe ran. Stammspieler wie Michael Bemben, Marco Gebhardt, Jan Glinker, Macchambes Younga-Mouhani, Michael Parensen, Kenan Sahin und Daniel Schulz waren bis zum Finale gar nicht oder nur sehr wenig im Einsatz. „Wer spielt, entscheide ich erst am Spieltag“, sagt Neuhaus, der auch diesmal seine Besten schonen könnte. Schließlich sind beide Klubs schon für den DFB-Pokal qualifiziert, der den Vereinen in der ersten Runde Einnahmen von jeweils 120 000 Euro garantiert. Union schaffte die Qualifikation als einer der vier Erstplatzierten der Dritten Liga automatisch. Der künftige Regionalligist TeBe kann das Geld als Finalist schon vorab verbuchen.

Für den 1. FC Union geht es auf dem in den letzten Tagen arg strapazierten Rasen des Jahnsportparks jedoch ums Prestige. Eine Niederlage gegen Tennis Borussia, das in den Neunzigerjahren für die Union-Fans zum zweiten Erzrivalen nach dem BFC Dynamo wurde, können sich die Köpenicker vor den zu erwartenden 3500 Zuschauern eigentlich nicht leisten.

Und Berlins Rekordpokalsieger TeBe, der unter Trainer Thomas Herbst keines der 31 Pflichtspiele in dieser Saison verloren hat, lässt sich auch nicht im Vorübergehen schlagen. Union stand schon im Viertelfinale gegen den Fünftligisten BFC Preussen (3:2) und im Halbfinale gegen den Sechstligisten VfB Hermsdorf (1:1, 3:0 nach Elfmeterschießen) vor dem Aus.

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