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Berlins Beste - sofern sie denn bei den Feierlichkeiten dabei waren.

© Imago

Berlins Sportler des Jahres: Lisicki, Harting und Luhukay siegen

Neben den Volleys als Mannschaft werden Sabine Lisicki, Robert Harting und Jos Luhukay zu Berlins Sportlern des Jahres 2013 gewählt.

Frauen: Sabine Lisicki
Ihr Jahr war es eigentlich nicht. Zwei Trainer- und ein Partnerwechsel, Verletzungen, kein einziger Turniersieg, dafür unzählige Niederlagen in den ersten Runde – das ist die Bilanz von Sabine Lisicki. Dass sie trotzdem die logische Wahl bei den Frauen war, ist ganz einfach zu erklären: Sie hat eine ganze Sportart wiederbelebt und die Tennisnation Deutschland aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Mit dem einen, dem glänzenden Höhepunkt, beim wichtigsten Turnier des Jahres. Ihr Siegeszug in Wimbledon, wo sie unter anderem die große Favoritin Serena Williams rauswarf, riss die Deutschen mit. Seit Grafs und Beckers Zeiten unbenutzte Rackets wurden ausgemottet, die Menschen versammelten sich vor den Fernsehgeräten, um die 24-Jährige mit dem Dauerlächeln spielen zu sehen. Zum ganz großen Erfolg langte es nicht, doch auch nach dem tränenreich verlorenen Finale gegen Marion Bartoli wollte jeder ein Stück von Sabine Lisicki. Ihr Geburtsort Troisdorf stellte Ansprüche, sie selbst stellte aber schnell klar: Ich bin Berlinerin. Seit neuestem sogar die Berliner Sportlerin des Jahres.

Männer: Robert Harting
An einem Weltmeister in der Leichathletik führt wohl kein Weg bei einer Sportlerwahl vorbei. Und Robert Harting hat in diesem Jahr schon den dritten WM-Titel im Diskuswerfen hintereinander gewonnen. Es ist schwer, Weltmeister zu werden. Noch schwerer, so sagt man, einen Titel zu verteidigen. Dann muss dieser dritte Titel, den der 29 Jahre alte Athlet des SC Charlottenburg im August in Moskau gewonnen hat, noch höher zu bewerten sein. Zumal in einem nacholympischen Jahr, in dem die Motivation eigentlich etwas absackt. Harting bleibt der Dominator seiner Disziplin, die Zerreißprobe seines Trikots gehört längst zum festen Ritual bei großen internationalen Meisterschaften. Als sei dem Olympiasieger der sportliche Wettbewerb noch nicht Herausforderung genug, hat sich Harting in diesem Jahr noch mit einem anderen Projekt beschäftigt: einer Sportlotterie. Aus ihren Umsätzen soll ein zusätzliches Einkommen für Athleten finanziert werden. Harting wäre gerne der Robin Hood der armen Athleten. Wie groß dieser Wurf sein wird, das hat Harting allerdings weniger in der Hand.

Manager/Trainer: Jos Luhukay
Ehrungen sind diesem Mann eigentlich zuwider. Selbst als seine Mannschaft im Mai den Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte und die Kurve den Trainer sehen wollte, stemmte er sich dagegen. Er ging dann doch rüber und holte sich die Huldigungen ab. Jos Luhukay, Herthas Trainer, ist ein Mann der Tat und nicht des Tamtams. Er hat den Kader ohne viel Geld runderneuert und der Mannschaft eine klare Handschrift verpasst. Als der inzwischen 50-Jährige den Job im Sommer 2012 übernahm, drohte der Klub nach dem zweiten Abstieg in drei Jahren vollends im Chaos zu versinken. Manager Preetz durfte nur im Amt bleiben, weil Präsident Gegenbauer seine Wiederwahl mit dessen Schicksal verwoben hatte. Nirgendwo sonst im bezahlten Fußball hätte eine Vereinsführung einen solchen Totalschaden im Amt überstanden. So gesehen ist das Wirken des unaufgeregten Niederländers für Berlins führendes Fußballunternehmen gar nicht hoch genug zu schätzen. Er hat Hertha beruhigt und dem Klub samt seiner alten Führung Eifer, Demut und Realitätssinn eingehaucht. Das allein wäre so ziemlich jeden Preis wert.

Die Wahlergebnisse

TEAMS BR Volleys 16,95 Prozent Hertha BSC 16,44 Eisbären Berlin 14,17 Füchse Berlin 9,11 L. Jacobi, M. Häner, P. Arnold, M. Zwicker, B. Vogel (Hockey) 8,65

FRAUEN Sabine Lisicki 23,34 Daniela Schulte 12,73 Claudia Pechstein 11,03 Britta Oppelt 10,77 Laura Vargas Koch 10,10

MÄNNER Robert Harting 29,15 Patrick Hausding 15,30 Marcus Groß 9,08 Tom Kierey 8,76 Marco Huck 7,08

MANAGER/TRAINER Jos Luhukay 20,03 Mark Lebedew 15,29 Bob Hanning 11,78 Peter John Lee 9,89 Werner Goldmann 8,12

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