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Sport: Berlins Sportler des Jahres Mehr als 18 000 Wähler haben abgestimmt

Die Berliner Sportfans haben gewählt: Die Champions 2006, Berlins Sportler des Jahres. Gestern Abend wurden die von 18 200 Wählern bestimmten Sieger bei einer Gala mit 2000 Gästen im Hotel Estrel in Neukölln geehrt.

Die Berliner Sportfans haben gewählt: Die Champions 2006, Berlins Sportler des Jahres. Gestern Abend wurden die von 18 200 Wählern bestimmten Sieger bei einer Gala mit 2000 Gästen im Hotel Estrel in Neukölln geehrt. Die weiteren Platzierungen der Sportler finden Sie rechts im Ergebnisteil. Die Gewinner der Leserpreise werden schriftlich benachrichtigt.

Sportlerin des Jahres: Claudia Pechstein. Claudia Pechstein ist scheinbar konkurrenzlos auf der Position der beliebtesten Sportlerin der Stadt. Schon zum siebten Mal hat Pechstein diese Wahl gewonnen. Unverdient ist das nicht: In Turin holte die Eisschnellläuferin bei den Winterspielen in diesem Jahr bereits ihre fünfte Goldmedaille bei Olympia – diesmal im Teamwettbewerb. Über 5000 Meter im Einzel verpasste sie ihr viertes Gold in Folge, gewann aber immerhin noch Silber. Mit nunmehr 34 Jahren ist Pechstein die bisher erfolgreichste deutsche Winterolympionikin. Neben ihren Erfolgen erklärt sich die erstaunliche Beliebtheit der Eisschnellläuferin vom EHC Eisbären wohl auch damit, dass sie es geschafft hat, mit ihren vielen Medaillen eine zuvor eher am Rande stehende Sportart in den medialen Fokus zu bringen. Und so- lange sie „Spaß am Sport hat“, wie Pechstein sagt, will sie weiterlaufen – ihr Abonnement auf den Titel der populärsten Sportlerin der Stadt ist wohl noch nicht ausgelaufen. cv

Sportler des Jahres: Jens Voigt. Er steht für den Radsport, wie ihn die Fans lieben. Jens Voigt ist der angriffslustigste Radprofi überhaupt. Oft wird er dabei eingeholt, und der erschöpfte Sportsmann Voigt wünscht den ihn Überholenden dabei noch lächelnd alles Gute für die weiteren Kilometer, die er sich nun quälen muss. Viele von Voigts aussichtslos erscheinenden Fluchtversuchen sind aber von Erfolg gekrönt. In diesem Jahr gewann er zum zweiten Mal eine Etappe bei der Tour de France und die Deutschland-Tour. Der 35 Jahre alte Vater von drei Kindern konzentriert sich aber nicht auf wenige Rundfahrten, er gehört zu den Profis, die das ganze Jahr über vorne dabei und ihrem Mannschaftskapitän treu zu Diensten sind. Voigt gibt in jedem Rennen alles, und das sieht man auch. Dazu kommt, dass Voigt, der auch Sprecher der Radprofivereinigung ist, beim Dopingskandal der Tour de France sehr deutlich wurde, die Sünder gehören für ihn bildlich auf den Scheiterhaufen. klapp

Trainer des Jahres: Falko Götz. Wie Falko Götz wohl reagiert hätte, wenn man ihm am Morgen des 11. März gesagt hätte, dass er am Ende des Jahres 2006 zum besten Berliner Trainer gewählt werden würde? Gelacht hätte er vermutlich, und zwar ziemlich gequält. Am 11. März musste Hertha BSC bei Werder Bremen antreten, nicht gerade der ideale Aufbaugegner. 13 Pflichtspiele war Hertha ohne Sieg geblieben, hatte unter anderem gegen die späteren Absteiger Duisburg und Köln verloren, was in der vorigen Saison nur wenigen Vereinen vergönnt war. Der Trainer war von den Boulevardmedien längst zum Abschuss freigegeben, doch die Entscheidungsträger des Vereins, allen voran Manager Dieter Hoeneß, hielten an Götz fest. Mit Erfolg. Hertha gewann in Bremen 3:0 und schaffte es über den Umweg UI-Cup noch in den Uefa-Pokal. Mit Götz. sth

Mannschaft des Jahres: Hertha BSC. Hertha BSC – das kommt jetzt nicht völlig überraschend – ist nach wie vor der beliebteste Verein der Stadt. Die Resultate der Sportlerwahl sind ein weiterer Beleg dafür, denn an Erfolgen in Form von Titeln sind andere Klubs Herthas Fußballern deutlich voraus. In der vergangenen Saison belegte die Mannschaft in der Bundesliga nur Platz sechs, trotzdem hat der Verein einiges für sein Image tun können. Hertha BSC gilt inzwischen deutschlandweit als vorbildlich in Sachen Nachwuchsarbeit, auch in diesem Jahr haben wieder einige Talente den Sprung nach oben geschafft: Patrick Ebert, Chinedu Ede und zuletzt Ashkan Dejagah. Sogar in die Nationalmannschaft haben es zwei Spieler gebracht, die aus Herthas Jugend stammen: Malik Fathi und Alexander Madlung. Madlung spielt inzwischen in Wolfsburg. Für Hertha war er nicht mehr gut genug. sth

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