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Letzte Chance: Die Berlin Recycling Volleys müssen nach dem 1:3 in Haching am nächsten Dienstag zu Hause gewinnen, um noch eine Chance auf den Finalsieg zu haben.

© dpa

1:3 in Haching: Volleys verlieren gegen Generali Haching

Nach der 1:3-Niederlage in Unterhaching liegen die Volleys in der Best-of-five-Finalserie mit 1:2 zurück und müssen am Dienstag in der Max-Schmeling-Halle gewinnen, um sich noch ein alles entscheidendes Match zu ermöglichen.

Ein reizvolles Ziel ist für die Berlin Volleys außer Reichweite geraten: Vor heimischer Traumkulisse werden sie die Deutsche Volleyball-Meisterschaft nicht feiern können. Nach dem 3:1 (25:20, 26:24, 23:25, 25:22)-Heimsieg von Finalgegner Generali Haching, der für die Oberbayern die 2:1-Führung in der Best-of-five-Serie bedeutet, muss das Team von Trainer Mark Lebedew am Dienstag in der Max-Schmeling-Halle gewinnen, um sich wenigstens in ein alles entscheidendes Match nächsten Sonntag in Unterhaching zu retten. „Noch ist nichts passiert. Am Dienstag werden wir einen Vorteil haben und den hoffentlich nutzen“, sagte Volleys-Trainer Mark Lebedew nach dem Spiel, welches er als „bestes Volleyball-Spiel in Deutschland seit drei Jahren“ bezeichnete.

Das dritte Finale bot viel Kampf, Emotionen und endlich eine eines Endspiels würdige Dramaturgie. Kurz gesagt: endlich mal kein 3:0. Das Erstaunliche an den bisher fünf direkten Duellen in dieser Saison war ja gewesen, dass keines davon auch nur annähernd eng verlief. Zweimal in der Hauptrunde, einmal im Pokal und eben zweimal in den Play-offs hatte es immer klare Dreisatz-Siege gegeben, dreimal für Haching, zweimal für Berlin. Ganz zu Anfang schienen die Berliner darauf zu brennen, in dieser Wertung gleichzuziehen. Beim Stand von 0:4 sah sich Hachings Trainer Mihai Paduretu zur ersten Auszeit gezwungen, zum ersten technischen Time Out stand es 5:8, nur dank der Rückkehrer an ihre alte Wirkungsstätte: Paul Carroll hatte fünfmal gepunktet, Tomas Kmet zweimal, Roko Sikiric einmal.

Doch der Rückenwind, den die Gäste offenbar von ihrem Triumph vier Tage zuvor mitgenommen hatten, flaute plötzlich ab. Punkt um Punkt holten die Hachinger auf, einen der vielen Ballwechsel mit Rettungsaktionen am Rande des Wahnsinns auf beiden Seiten nutzten sie durch den bis dahin unauffälligen Christian Dünnes zum 8:8-Ausgleich. Bei 10:9 gingen sie erstmals in Führung und spielten sich nun in einen Rausch, bauten den Vorsprung unter dem ohrenbetäubenden Jubel der gut 1500 Zuschauer in der zum Bersten vollen Halle kontinuierlich aus. Die letzte Aktion des Durchgangs blieb dann aber einem ehemaligen Hachinger vorbehalten: Ein Sikiric-Aufschlag landete im Aus, der zweite Satzball bedeutete das 25:20 für die Oberbayern.

Die Berliner schüttelten die Enttäuschung aber schnell ab. Nachdem Sikiric gegen Dünnes einen erfolgreichen Einer-Block zum 7:9 aufgebaut hatte, lief es plötzlich besser – aber nur bis zum 17:21. Dann zeigten die Gäste Nerven, unter anderem schlug Carroll zweimal weit ins aus (19:21, 20:21), dazu kamen zwei technische Fehler, die Haching den ersten Satzball zum 24:23 einbrachten. Den wehrte Carroll noch ab, doch mit Fredy Cedenos Block zum 25:23 war auch dieser Durchgang für die Heimmannschaft entschieden.

Aber wieder keine Spur von Resignation bei den Volleys, die, nun mit Shoji als Spielmacher, gleich auf 4:9 davonzogen, bis zum 21:24 von diesem Vorsprung zehrten und dann zwei Satzbälle vergaben, ehe Carroll mit dem dritten Versuch zum 23:25 die 3:0-Serie zwischen den Rivalen endlich beendete.

Was folgte war ein Kampf auf Augenhöhe, das i-Tüpfelchen auf einem spannenden Finale von zwei würdigen Teilnehmern der Extraklasse. Bis zum 19:19 war alles drin, dann kam Hachings vom Publikum getragener Endspurt. Denis Kaliberda nutzte den zweiten Matchball zum 25:22.

Umberto Saviagno

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