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Alba im Eurocup: Zwischen Hektik und Besinnung

Nach der Niederlage gegen Quakenbrück steht Alba heute im Eurocup gegen Wloclawek plötzlich wieder unter Druck.

Berlin - Eigentlich sollte es heute nur noch um eine Formsache gehen. Alba Berlins Basketballer haben die Zwischenrunde im Eurocup bereits erreicht, ein Sieg im Heimspiel gegen den bereits ausgeschiedenen polnischen Klub Anwil Wloclawek (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) hätte für die Berliner den Gruppensieg bedeutet – und wäre ein weiteres Indiz dafür gewesen, dass Albas Mannschaft immer besser zusammenfindet. Doch nach der 74:78-Niederlage gegen Quakenbrück am Freitagabend stehen die Berliner plötzlich wieder stark unter Druck. „Wir dürfen jetzt nicht panisch werden“, sagte Kapitän Patrick Femerling und kündigte an, das Team werde sich „beruhigen und besinnen“.

Dafür war zunächst bei Albas Weihnachtsfeier am Sonnabend Zeit. „Es war eine gute Abwechslung, mal mit unseren Familien zusammen zu sein“, sagt Teammanager Mithat Demirel. Kopfzerbrechen bereitet Demirel und Trainer Luka Pavicevic allerdings der Ausfall von Hollis Price, der Aufbauspieler wird den Berlinern mit einem Muskelfaserriss mehrere Wochen fehlen. „Es wird keine Nachverpflichtung geben, wir werden nicht unruhig oder hektisch“, sagt Demirel. „Wir werden die Lücke mit den Spielern füllen, die wir haben.“ Neben Julius Jenkins dürfte dabei Immanuel McElroy wichtig werden, der in der Vergangenheit als zuverlässiger – wenn auch relativ unstrategischer – Aufbauspieler aushalf und dank seiner Schnelligkeit auch gegen kleinere Gegenspieler verteidigen kann. Hier lag zuletzt eine Schwachstelle bei Alba: Immer wieder punkteten besonders flinke Spieler gegen die Berliner. Auch in dieser Hinsicht dürfte es für den defensiv noch unausgereiften Lucca Staiger schwer sein, zurück in die Rotation zu finden. Am Wochenende kam der Nationalspieler nur in Albas Zweitligamannschaft zum Einsatz. „Es war schon vor der Saison geplant, dass Lucca in der Pro B spielt, wenn sich die Möglichkeit ergibt“, sagt Demirel. „Das ist auch sein Wunsch.“

In der Bundesliga krankte Alba zuletzt auch wieder an der bereits überwunden scheinenden Reboundschwäche: Mit 25:37 verlor man das Reboundduell gegen Quakenbrück, bei der Niederlage gegen Braunschweig am Spieltag zuvor lautete das Verhältnis sogar 17:32. „Es gibt nichts aufzuarbeiten“, sagt trotzdem Albas Geschäftsführer Marco Baldi, der am Freitag Mühe hatte, sich nicht wieder eine Geldstrafe wegen Kritik an den Schiedsrichtern einzuhandeln. Gegen Wloclawek müssen sich die Berliner heute auch einspielen für ein weitaus wichtigeres Duell am kommenden Sonnabend: Dann tritt Alba beim Deutschen Meister und ungeschlagenen Tabellenführer in Bamberg an, Demirel spricht vom „schwierigsten Auswärtsspiel der Saison“, eine Pleite würde die dritte Bundesliganiederlage in Folge bedeuten.

Erstmals im Einsatz ist heute Albas neuer Kotrainer Boban Mitev. Traditionell ist es auch der Job des Assistenten bei Alba, beruhigend auf Cheftrainer Luka Pavicevic einzuwirken, wenn dieser sich wieder einmal zu sehr aufregt. Auch wenn sich Pavicevic laut Marco Baldi zuletzt an der Seitenlinie „sanft wie ein Lämmchen“ zeigte, scheint Mitev nicht für den Job als menschlicher Tranquilizer geschaffen: Während des Quakenbrück-Spiels regte sich der 38-Jährige fast genauso heftig auf wie der neben ihm sitzende Baldi.

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