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Basketball: Stärke zum Schluss

Freude bei den Berlinern: Alba gewinnt in Bremerhaven nach Rückstand 83:78.

Mit den Planungen für das Play-off-Halbfinale kann Alba Berlin eigentlich beginnen. Nach einem 83:78 (45:49)-Erfolg im zweiten Spiel der Viertelfinal-Serie bei den Eisbären Bremerhaven und damit einer 2:0 Führung, fehlt dem Team nur noch ein Sieg zum Einzug in die nächste Runde. Die kann Alba bereits am kommenden Dienstag in der Max-Schmeling-Halle erreichen.

An der Wesermündung hatte das Team von Cheftrainer Luka Pavicevic allerdings wesentlich mehr Widerstand zu brechen als noch im ersten Spiel vor eigenem Publikum. Da hatten sie die Eisbären Bremerhaven mit einer sehr deutlichen 65:105-Niederlage auf die Heimreise geschickt. In der Stadthalle, die mit 2920 Zuschauern nur mäßig gefüllt war, zeigten die Berliner im letzten Viertel ihre ganze Klasse und drehten den 58:63-Rückstand nach 30 Minuten noch um. Im letzten Viertel legten die Gäste vor allem in Sachen Intensität in der Verteidigung noch einmal mächtig zu. Sie behielten kühlen Kopf, zwangen die Gastgeber zu vielen Fehlern und hatten in der Schlussphase vor allem in Aleksandar Nadjfeji und Julius Jenkins die überragenden Akteure auf dem Parkett.

Nadjfeji erzielte für den siebenmaligen Deutschen Meister im letzten Viertel elf seiner insgesamt 25 Zähler und beherrschte unter dem eigenen Korb Eisbären-Center Matt Haryasz, der nur sieben Punkte markierte. Jenkins, der wertvollste Spieler der Hauptrunde, war der Vollstrecker im ersten Viertel gewesen (16 seiner 28 Punkte). Erst als Bremerhavens Chefcoach Sarunas Sakalauskas den Nachwuchs-Nationalspieler Jan Lipke als Sonderbewacher für den besten Berliner Korbwerfer aufs Parkett schickte, wurde dessen Effektivität deutlich schlechter.

Die Bremerhavener zeigten damit eine Trotzreaktion auf die herbe Niederlage vom vergangenen Donnerstag, versäumten es aber, in ihrer stärksten Phase zwischen der 15. und 26. Minute, eine deutlichere Führung als das 57:48 herauszuwerfen. Beim 60:50 sah es noch gut für die Norddeutschen aus, doch dann kam Alba zurück ins Spiel, holte sich durch viele gute Defensivaktionen das Selbstvertrauen für eigene erfolgreiche Angriffe. Und die Berliner schnappten den Eisbären insgesamt 16 Offensivrebounds weg – das war der Schlüssel zum Sieg.

Unter diesem Eindruck konnte auch Sportdirektor Henning Harnisch jubeln: „Das war schon ein sensationelles Comeback in einem unglaublichen Play-off-Fight. Und auch Trainer Pavicevic fand lobende Wort für sein Team: „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat gegen eine starke Eisbären- Mannschaft, die das Spiel lange kontrolliert hat, vor allem im letzten Viertel ein großes Spiel gezeigt.“

Trotz der beruhigenden 2:0-Führung warnte der Serbe jedoch davor, die Bremerhavener, für die Anthony Tolliver 23 Punkte erzielte, am Dienstag zu unterschätzen. „Sie haben eine großartige Reaktionen auf die vernichtende Niederlage am Donnerstag gezeigt. Wir werden wieder alles geben müssen, um sie zu besiegen“, sagte Pavicevic.

Oliver Riemann[Bremerhaven]

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