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Eurocup: Heilen und träumen

Alba geht angeschlagen ins Final Four des Eurocups. Es wird eines der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte sein.

Seit gestern schreibt Basketballnationalspieler Steffen Hamann auf Alba Berlins Homepage in dem Blog „Weg nach Vitoria“ über den Countdown zum Final Four des Eurocups am kommenden Wochenende im Baskenland. „Big Week!“ heißt die Überschrift über dem ersten Eintrag, in dem der Spielmacher bekennt, dass er am freien Montag erst einmal versuchte, „den Kopf einigermaßen frei zu bekommen“. Frei von den Gedanken an die 70:76 Niederlage am Sonntagabend im Bundesligaspiel in Braunschweig, dem letzten Auftritt vor dem mit Spannung erwarteten Eurocup-Halbfinale gegen Bizkaia Bilbao. Es wird eines der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte sein.

Schon eine Woche zuvor, drei Tage nach dem glanzvollen Einzug ins Final Four, hatte der Bundesliga-Tabellenführer nur mit Mühe in Düsseldorf gesiegt. Es sei schwierig gewesen, die nötige Spannung aufzubauen, gab Center Adam Chubb zu. Bei den Phantoms Braunschweig, für die es noch um einen Platz in den Play-offs ging, gelang kein zweiter Kraftakt. Geht Alba in der entscheidenden Saisonphase die Kraft aus? Oder waren die Berliner Profis mit ihren Gedanken in Spanien statt in Niedersachsen, zumal die Alba-Fans auf der Tribüne bereits Eurocup-Songs anstimmten? Nein, nein, wehrt Trainer Luka Pavicevic ab. „Ich sorge schon dafür, dass so etwas nicht passiert.“ Braunschweig sei ein starker Gegner gewesen, zudem habe Alba zwar voller Energie, aber mit zu wenig Konstanz gespielt. „Uns hat in entscheidenden Momenten die letzte Kreativität und Entschlossenheit gefehlt“, sagte Pavicevic.

Die Mannschaft zahle nun Tribut dafür, dass sie noch in zwei Wettbewerben vertreten sei und ständig spielen müsse. „Wir haben mit ein paar Problemen zu kämpfen“, gab der Trainer zu. Derrick Byars, zuletzt einer der besten Berliner, behinderten am Sonntag Rückenprobleme: Er brachte den Ball bei neun Wurfversuchen aus dem Feld kein einziges Mal im Korb unter. Blagota Sekulic hingegen ließ sich von Oberschenkelbeschwerden nicht stoppen und war mit 19 Punkten Topscorer.

Positiv verbucht werden könnte auch der 17-minütige Einsatz von Jung-Nationalspieler Lucca Staiger (8 Punkte) sowie das Comeback von Jurica Golemac. Nach langer Verletzungspause wegen eines Mittelhandbruchs kam er sofort wieder auf zehn Punkte und drei Rebounds. Lobende Worte fand Pavicevic dennoch nicht. „Wir haben verloren, also gab es nichts Positives. Dass Golemac nach sieben Wochen zurückgekommen ist, war für ihn stressig und auch für die Mannschaft“, sagte er.

Immerhin muss er sein Team nun nicht mehr auf nervige Bundesligaspiele vor dem Saison-Höhepunkt einstellen, sondern endlich auf den Höhepunkt selber. „Ausruhen“ ist eine der Maßnahmen, die er den Spielern verordnet hat. Steffen Hamann kündigte in seinem Blog denn auch an, dass er am Montag vor allem die Beine hochlegen und sich vom Physiotherapeuten pflegen lassen wollte. Und ein bisschen an Spanien denken. Nun ist es ja offiziell erlaubt.

Helen Ruwald

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