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Wieder schmerzfrei. Christophersen (r.) hat seinen Sehnenriss auskuriert.

© p-a/dpa

Füchse Berlin: Endlich wieder Handball

Am Montag beginnt die Vorbereitung der Füchse – mit dabei und wieder fit: Neuzugang Sven-Sören Christophersen. Das spannende Projekt Füchse Berlin hat ihn so sehr gereizt, dass er nach Berlin gekommen ist.

Berlin - „Endlich wieder einen Handball in den Händen“, sagt Sven-Sören Christophersen erleichtert. In den zurückliegenden fünf Wochen musste der 25 Jahre alte Nationalspieler wegen eines Teilanrisses der Patellasehne pausieren. Doch damit ist ab sofort Schluss. Die Füchse, der neue Verein des ehemaligen Wetzlarers, beginnen am Montag mit dem Training für die neue Saison, und Christophersen kann fit daran teilnehmen.

Aber nicht in erster Linie wegen des Wiedereinstiegs in die Bundesligaszene ist der Mann, der in 39 Länderspielen 59 Tore warf, etwas aufgeregt. „So richtig weiß ich doch nicht, was mich in Berlin erwartet“, sagt Christophersen. Ganz banale Dinge will er auf sich zukommen lassen: „Welchen Platz habe ich in der Kabine? Mit wem werfe ich mich ein? Wo sitze ich im Bus?“ Christophersen, den selbst Bundestrainer Heiner Brand nur mit dem Spitznamen „Smörre“ anredet, findet das alles jedenfalls sehr spannend. „Ich verspüre eine unglaubliche Lust auf das Training“, erzählt der gelernte Bankkaufmann.

Dass der 1,98 Meter große Rechtshänder nicht nur wegen des zu erwartenden Spaßes zu den Füchsen gekommen ist, verdeutlicht er ziemlich schnell danach. „Ich bin keiner, der mit Pauken und Trompeten die großen Ziele verkündet und sich damit hervortun will“, sagt der gebürtige Lübecker, „aber vorgenommen habe ich mir schon eine ganze Menge.“ In der vergangenen Saison hat Christophersen auf Halblinks für Wetzlar 207 Tore geworfen und ist vor allem deswegen von der „Handball-Woche“ zum zweitbesten Spieler der abgelaufenen Spielzeit auserkoren worden. Hinter Lars Kaufmann aus Göppingen und vor Filip Jicha aus Kiel. „Für mich ist Jicha klar die Nummer eins, der wohl weltbeste Handballer derzeit“, urteilt Christophersen und sagt: „Es ist schon etwas anderes, ob ich 200 Tore für Wetzlar oder für Kiel werfe. Und überhaupt, nur die Tore zu sehen und weitere Komponenten wie die Abwehrarbeit weniger zu beachten, macht diese Rangliste ohnehin angreifbar.“ Aber das ist schon Vergangenheit.

Mit Freundin Katharina hat Christophersen die ersten Erkundungen in Berlin unternommen, ansonsten ist er seit dem Umzug Ende Juni fast nur zwischen der Wohnung nahe dem Schloss Charlottenburg und den Praxen des Füchse-Arztes sowie der Physiotherapie gependelt.

Doch ab Montag steht das Sportliche im Vordergrund. „Wir sind ein starkes Team auf allen Positionen“, sagt Christophersen und zählt alle Namen auf. Von Nationaltorhüter Heinevetter über die Außen Nincevic und Richwien, die Regisseure Jaszka und nun auch Spoljaric, den Kreisläufer Laen und schließlich den neuen Halbrechten Petersson. „Und auf allen Positionen kommt noch ein zweiter starker Spieler hinzu. Daraus sollten wir einiges machen können.“ Das Wort Europacup-Platz ist von Christophersen nicht zu hören, zunächst gehe es doch um die Weiterentwicklung des Teams. Und des spannenden Projekts Füchse Berlin, das ihn so sehr gereizt habe, dass er nach Berlin gekommen sei.

„Wenn ich hier meine Leistung bringe, dann ist sicherlich auch die Nationalmannschaft wieder ein Thema, die WM im Januar in Schweden sicherlich auch“, sagt er. Was nicht heißen soll, er habe keine großen Ziele. Aber er könne als Neuer bei den Füchsen nun mal nicht groß tönen, das Team müsse sich finden, er müsse wieder in Form kommen und auch an Trainer Dagur Sigurdsson müsse er sich gewöhnen. „Aber über Letzteres mache ich mir die wenigsten Sorgen, ich mag die Mentalität der Isländer“, sagt Christophersen. Aber erst einmal ist er vor allem froh, wieder einen Handball in den Händen halten zu können.

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