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Hockey: Raus aus dem Schatten

In der Berliner Max-Schmeling-Halle wird am Wochenende die Endrunde um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft ausgespielt. Die Frauen des Berliner HC hoffen vor eigenem Publikum auf den ersten Titel seit zehn Jahren.

Berlin - Die Max-Schmeling-Halle mag manchem Berliner Klub zu klein sein – für Hockey-Verhältnisse ist sie geradezu imposant. Dort finden am Samstag und Sonntag die Endrunden um die Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften der Frauen und Männer statt, ausgerichtet vom Berliner Hockey Club (BHC). Bei den Männern hat es kein lokales Team ins Final Four geschafft. Auch der BHC nicht, der im Viertelfinale gegen Rüsselsheim desaströs 2:8 verlor. Dagegen sind die Frauen dabei, die sich gegen den Münchner SC mit 6:5 im Siebenmeter-Schießen in die Endrunde zitterten. Sieggarantin war Torfrau Karoline Amm, die gleich fünf Schüsse des Gegners entschärfte.

Sie soll es nun auch im Halbfinale (Samstag, 14.15 Uhr) gegen den Uhlenhorster HV aus Hamburg richten, in der anderen Begegnung (12 Uhr) stehen sich Rot-Weiß Köln und der TSB Mannheim gegenüber. Vor den BHC-Frauen liegt der denkbar härteste Brocken. Der UHC ist Feldmeister 2009. Auf ihrem Weg zum Titel hatte er den BHC im Halbfinale mit 5:2 demontiert und „regelrecht vermöbelt“, wie sich Kapitänin Franziska Stern schmerzvoll erinnerte. Doch Trainer Dennis Grueneberg macht seinem seinem Team Mut. „Das Spiel ist abgehakt“, sagt er.

Und auch sein Hamburger Kollege Lars Reinecke weist die Favoritenrolle von sich. „Hallenhockey und Feldhockey sind zwei unterschiedliche Dinge, die man überhaupt nicht miteinander vergleichen kann. Unser Sieg letztes Jahr sagt demnach gar nichts über das anstehende Halbfinale in der Halle aus.“ Jeder habe gegen jeden eine Chance. Darauf setzt auch Torfrau Karoline Amm, die freilich hofft, „dass ich mich mal voll auf meine Vorderleute verlassen kann“. Die sollten getrost so viele Tore machen wie bisher, aber hinten so stehen, „dass sie mich am Ende nicht als Siebenmeter-Killerin brauchen“.

2000 sind die BHC-Frauen letztmals in der Halle Meister gewesen, später im Sommer dann auch Feldchampion. Laut Vereinspräsident Michael Stiebitz sollen die Lokalhelden nun so viele Zuschauer in die Schmeling-Halle locken, dass dies Spuren hinterlässt. „Wir wollen, dass da was bleibt und nicht nur die Endrunde abgehakt wird – und das war’s dann wieder mit Hockey für die nächsten Monate“, sagt Stiebitz. Er wolle wenigstens ein bisschen raus aus dem Schattendasein.

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