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Yohan Blake aus Jamaika gewann im September die 100 Meter beim Berliner Istaf. Wie es mit dem Stadionfest weitergeht, ist nach dem Ausstieg des Hauptsponsors fraglich.

© Istaf

Istaf verliert Hauptsponsor: Schock fürs Stadionfest

Das Istaf verliert seinen Hauptsponsor und damit eine halbe Million Euro. Steht das größte deutsche Leichtathletik-Meeting womöglich vor dem Aus?

Berlin - Der Hauptsponsor Vattenfall steigt jedenfalls beim Istaf aus, das Energieunternehmen hat eine Option zur Vertragsverlängerung fristgerecht nicht gezogen. Damit fallen nach Informationen aus Veranstalterkreisen auf einen Schlag 500 000 Euro weg. Über die Gründe von Vattenfall wurde offiziell nichts bekannt; klar ist aber, dass alle deutschen Energieversorger aufgrund der anstehenden Energiewende ihre Ausgaben überdenken. Wie das Istaf diese hohe Summe kompensieren will, ist im Moment vollkommen unklar.

Der Veranstalter, die Top-Sportmarketing GmbH, geht allerdings davon aus, dass das älteste Leichtathletik-Meeting der Welt wie geplant am 2. September 2012 im Olympiastadion stattfinden wird. Das erklärte die GmbH am Montag. Auch Meeting-Direktor Gerhard Janetzky bleibt gelassen. „Das Meeting findet statt, davon kann man ausgehen“, sagte Janetzky dem Tagesspiegel. „Ab dem 1. Dezember werden ja schließlich schon die Tickets für das Istaf 2012 verkauft.“

Zudem hat der Veranstalter feste Verträge, unter anderem mit dem Fernsehen. Und dem muss eine hohe sportliche Qualität geliefert werden – das bedeutet, dass im Zweifelsfall nicht an den Ausgaben für Stars gespart werden kann. Möglichst viele Gewinner der Olympischen Sommerspiele in London werden auch von den Zuschauern im Stadion auf der blauen Berliner Laufbahn erwartet. Nur, wie sollen die bezahlt werden?

Es dürfte zumindest sehr schwierig werden, in kurzer Zeit einen Ersatzsponsor zu finden, der 500 000 Euro bezahlt. Gerade in der Leichtathletik ist die Aquise von solch potenten Geldgebern derzeit eine große Herausforderung. Möglich ist eine Art Poollösung: Mehrere kleinere Sponsoren füttern den Etat. Oder es wird am übrigen Personal gespart. Der Senat stellt zwar fürs Istaf 2012 insgesamt 300 000 Euro bereit, dies ist bereits in den Koalitionsverhandlungen des neuen rot-schwarzen Senats zugesichert worden. Diese Summe kann nach Informationen aus Senatskreisen aber nicht mehr aufgestockt werden. Die Stadt will man nun deshalb bei der Sponsorensuche helfen.

Ein Ende des Istaf kann sich Berlin jedenfalls nicht erlauben. Immerhin bewirbt sich Berlin um die Europameisterschaft 2018, die Vergabe an den Austragungsorts findet im Oktober 2013 statt. Ein attraktives Istaf ist ein Kernstück der Bewerbung. Ein Istaf, das nicht stattfindet, würde sie zunichte machen.

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