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Kommentar: TTC Berlin-Eastside, der einzige Traditionalist

Frauentischtennis ist schwer zu berechnen: Mit überschaubarem Geld kann man schnell investieren und auch schnell wieder aussteigen. Große Traditionen können so nicht entstehen. Umso höher ist daher die Leistung des TTC Berlin-Eastside zu bewerten.

Frauentischtennis ist eine schwer zu berechnende Angelegenheit. Mit überschaubarem Geld lässt sich ein Spitzenteam zusammenkaufen, das um nationale und auch internationale Titel spielt. Das verführt manchen Mäzen und manches Unternehmen dazu, schnell zu investieren und oft genug leider auch schnell wieder auszusteigen. So hat sich auch in der Frauen-Bundesliga schon mancher amtierender Meister wieder zurückgezogen. Große Traditionen können so nicht entstehen. Umso höher ist zu bewerten, was der TTC Berlin-Eastside geschafft hat.

Der Klub hat zwar in den vergangenen Jahren regelmäßig seinen Namen geändert. Aber im Kern ist er immer noch derselbe Verein geblieben, mit einer vergleichsweise hohen personellen Kontinuität. Seit eineinhalb Jahrzehnten spielt er vorne in der Bundesliga mit. Von den Klubs, mit denen sich die Berlinerinnen im Laufe dieser Zeit duelliert haben, sind sie im Grunde als einzige übrig geblieben.

2012 hat der Klub erstmals die Champions League gewonnen. Diesen Erfolg haben die Berlinerinnen am Sonntag wiederholt. In ihrem Dreierteam standen zwei der drei Spielerinnen, die schon vor zwei Jahren erfolgreich waren. Eastside setzt nicht auf das ganz große Spektakel, aber darf für sich in Anspruch nehmen, eine eigene Tradition begründet zu haben. Das ist vielleicht genauso viel wert wie das Triple aus Pokal, Champions League und Meisterschaft, das sie am Ende der Saison gewonnen haben werden.

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