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SCC in Friedrichshafen: Fast vier Jahre gewartet

Der SCC spielt heute in Friedrichshafen – es wäre mal wieder Zeit für einen Sieg.

Berlin - Nicht weniger als 1152 Tage sind vergangen. Seit 1152 Tagen, Stand Mittwoch, hat der SC Charlottenburg nicht mehr auswärts gegen den VfB Friedrichshafen gewonnen. Conny Kurth hat das ausgerechnet, die Pressesprecherin des Volleyball-Bundesligisten Friedrichshafen. Ein nettes Spielchen, es passt zu dem Satz von Marcus Böhme. „Der SCC ist eine Mannschaft, die geschlagen werden muss“, verkündete der VfB-Mittelblocker.

Muss? So eindeutig ist das? So ein klarer Favorit ist der Deutsche Meister? Nicht unbedingt. Der SCC ist immerhin ins Final Four des Challenge Cups eingezogen und flog als Drittplatzierter zurück. Und jetzt steht er im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Gut, heute treffen die Friedrichshafener zu Hause auf den SCC, aber am Sonntag muss das Team von Coach Stelian Moculescu in Berlin, in der Schmeling-Halle, antreten.

Für den SCC hat das Halbfinale zwei Perspektiven. Die kurzfristige bedeutet, dass ein Einzug ins Finale eine schöne Sache ist. Erstens, weil es dann Finalspiele in der Schmeling-Halle gibt, und weil allein schon durch den Finaleinzug die Chance besteht, dass die Mannschaft in der Champions League spielen darf. Das geht allerdings nur, wenn auch Haching ins Finale kommt, Haching, der Pokalsieger.

Wirtschaftlich bedeutet es gar nichts, wenn die Berliner die Schwaben aus dem Wettbewerb kegeln, kurzfristig jedenfalls. „Auch wenn wir jetzt ins Finale kommen oder sogar Meister werden, stehen nicht plötzlich 30 Sponsoren vor der Tür“, sagt SCC-Manager Kaweh Niroomand. Aber strategisch wäre ein Titelgewinn von einiger Bedeutung. Da kommt wieder die Schmeling-Halle ins Spiel. Die bildet für den SCC derzeit die wichtigste Bühne. „Wenn wir dort regelmäßig auftreten, wird man von Sponsoren und von öffentlichen Ämtern ernster genommen“, sagt Niroomand. Er weiß das, er hat’s ja nach den bisherigen Spielen erlebt.

Aber es müssen schon langfristige Auftritte sein, sonst verpufft die Wirkung. Und ohne mehrere sportliche Erfolge macht ein häufiger Wechsel in die Schmeling-Halle keinen Sinn. Deshalb wäre ein Titelgewinn durchaus Teil eines strategische Plans. Niroomand bleibt trotzdem gelassen, er hat das große Ganze im Blick. „Ob wir mit dem Zug in 3:10 oder 3:20 Stunden nach Hamburg kommen, ist egal. Aber wir kommen hin.“

Wenn’s um die kurzfristigen Ziel geht: Da kann der SCC heute schon mal beginnen – mit einem Sieg. Vielleicht geht’s ja sogar schneller als vor 1152 Tagen. Da zog sich das Spiel bis in den Tie-Break. Den aber, den gewann der SCC.

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