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Sport: Schnell und schön

Alba schlägt Oldenburg im Spitzenspiel 103:89

Berlin - Nach sieben Minuten schickte Alba Berlins Trainer Henrik Rödl den Mann mit der Nummer 25 erstmals aufs Parkett der Max-Schmeling-Halle. Sharrod Ford hatte seine neue Mannschaft erst am Freitag kennen gelernt und kämpfte noch mit dem Jetlag. Doch im Spitzenspiel gegen die EWE Baskets Oldenburg sollte der US-Amerikaner gleich einen ersten Eindruck davon bekommen, wie körperbetont es in der ihm noch unbekannten Basketball-Bundsliga zugeht. „Das hatte ich nicht erwartet“, sagte der 23-Jährige, der zuletzt bei einem NBA-Farmteam gespielt hatte. Gestern konnte er in achteinhalb Minuten (0 Punkte/drei Rebounds) erwartungsgemäß noch keine Akzente setzen. Dafür sah Ford eine starke Leistung des Tabellenzweiten Alba, der den Dritten aus Oldenburg 103:89 (56:42) besiegte.

Angetrieben von Spielmacher Hollis Price (9 Punkte/6 Rebounds/8 Assists) glänzten die Berliner vor allem in der Anfangs- und Schlussphase mit sehr schnellem, direktem Spiel. Mike Penberthy, mit 21 Punkten (6 Dreier) bester Werfer, traf schon in den ersten Minuten dreimal aus der Distanz, zudem zweimal in entscheidenden Phasen, als Oldenburg auf einen beziehungsweise fünf Punkte herangekommen war. Auch Jovo Stanojevic (18), Luke Whitehead (16), Quadre Lollis (16), Demond Greene (12) und Nenad Canak (11) punkteten zweistellig. Spektakuläre Einlagen blieben vor 7174 Zuschauern nicht aus: Price passte Richtung Korb, wo Whitehead herangeflogen kam und den Ball in der Luft, weit über dem Ring, fing und in den Korb hämmerte. „Er hat keinen einzigen schlechten Wurf gemacht und ist bei einem so körperbetonten Spiel Gold wert“, lobte Rödl, der beim gesamten Team eine deutlicheVeränderung zum Pokal-Achtelfinale bei den Eisbären Bremerhaven am Mittwoch sah. „Wir haben frei aufgespielt, gut zusammengespielt und 30 von 33 Freiwürfen getroffen.“ Beim Pokalsieg war der Erfolgsdruck so groß gewesen, dass die angespannten Berliner nur die Hälfte ihrer Freiwürfe verwandelt hatten. Gegen Oldenburg verloren sie zwar das Reboundduell - die Gäste sind aber auch das reboundstärkste Team der Liga.

Einer, der gestern nicht allzu glücklich gewesen sein dürfte, ist Stephen Arigbabu. Bislang war er es, der Center Jovo Stanojevic entlasten sollte, mit seiner Einsatzzeit aber nicht zufrieden war. Nun muss sich der deutsche Nationalspieler auch noch gegen Ford behaupten. Während dieser trotz Reisestrapazen vor der Pause ins Spiel kam, durfte Arigbabu erst in der zweiten Halbzeit spielen – fünf Minuten lang.

Helen Ruwald

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