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Spiel gegen Lemgo: Füchse träumen noch nicht von der Champions League

Vor dem Spiel in Lemgo versuchen die Füchse, sich nicht von höheren Zielen verführen zu lassen. Statt von der Champions League zu träumen, konzentriert sich die Mannschaft auf das nächste Spiel.

Berlin - Was die Sache mit der Tabelle anbelangt, bleiben die Füchse eisern. Egal wie gut sie auch dastehen, das aktuelle Tableau der Handball-Bundesliga wird bei den Berliner weiterhin nirgendwo ausgehängt. Warum auch? Jeder Spieler hat ohnehin im Kopf, auf welchem Rang man sich derzeit befindet. „Ich schaue lediglich mal auf den Stand, um anhand der aktuellen Ansetzungen ein paar Konstellationen zu überdenken“, sagt Torsten Laen. Vor dem heutigen Spiel um 20.45 Uhr beim TBV Lemgo hat der Berliner Kapitän sehr schnell erkannt, dass „wir eine große Chance haben, uns längerfristig unter den drei Besten zu etablieren“ – wo die Füchse zurzeit auch stehen. Wer hätte das zu Saisonbeginn gedacht? Psychologisch muss diese Situation erst einmal von allen Spielern verarbeitet werden. Damit ist auch erklärbar, dass dies gegen eine Spitzenmannschaft leichter gelingt als zuletzt am vergangenen Sonntag beim hart erkämpften 36:32-Heimsieg gegen den motivierten Aufsteiger TSG Friesenheim.

„Vor solch einem Spiel kommt schon mal der Gedanke auf, mal groß mit zehn, zwölf Toren gewinnen zu können“, gibt Laen zu. Wer Kiel, Flensburg und Gummersbach besiegt hat, wer gegen die Rhein-Neckar Löwen einen Punkt erkämpfte, der sollte dazu auch in der Lage sein. „Wir sind aber noch nicht das etablierte Spitzenteam“, sagt der Berliner Geschäftsführer Bob Hanning: „Unsere wahren Gegner bleiben die aus dem oberen Tabellen-Mittelfeld.“ Nur wenn die Mannschaft einhundert Prozent ihrer möglichen Leistung abrufen könne, sei sie für jeden Gegner gefährlich. Eine derartige Konstanz zu erreichen, sei über die lange Saison hinweg eigentlich nicht machbar.

So tun die Füchse sehr gut daran, sich nicht schon von aufkommenden Champions-League-Träumen verführen zu lassen. „Deshalb müssen wir in Lemgo auch nicht gewinnen, können auswärts frei aufspielen“, sagt Laen, fügt aber auch gleich hinzu: „Wir wollen dort gewinnen, Lemgo liegt uns.“ Dabei lässt sich der Däne, der sich aktuell in Vertragsverhandlungen mit den Füchsen befindet, vom neunten Tabellenplatz des Gegners nicht blenden. „Lemgo liegt hinter den Erwartungen zurück, und wir sind besser als gedacht“, sagt der 30 Jahre alte Kreismittespieler und Abwehrstratege: Aber Lemgo sei eben auch aktueller EHF-Cup-Sieger, der Nationalspieler wie Holger Glandorf, Ferenc Ilyes, Martin Strobel, Sebastian Preiß, Florian Kehrmann oder Torhüter Karsten Lichtlein in seinen Reihen hat.

Im Spannungsfeld zwischen gewinnen müssen und gewinnen können liegt diesmal der Druck eindeutig beim Gegner der Berliner. Mit einem Erfolg könnte er die Trendwende in dieser Saison einleiten.

„Das Duell wird eines auf Augenhöhe“, sagt Bob Hanning: „Auch wenn wir derzeit auf einer Euphoriewelle schwimmen und Lemgo eine durchwachsene Saison spielt, erwarte ich einen hoch motivierten TBV.“ Die Mannschaft der Berliner sei auf Erfolg programmiert, alle seien heiß auf das Spiel. Aber selbst im Falle des Erfolges würde sich Bob Hanning die Bundesligatabelle noch nicht ausschneiden. „Die habe ich – wie meine Spieler doch auch – immer im Kopf“, sagt er. Das muss reichen.

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